Mettmanner können wieder ins Kino gehen

Das Weltspiegel-Theater ist nach den Renovierungsarbeiten zeitgleich eines der ältesten und der modernsten Lichtspielhäuser. Der Betrieb läuft ab heute.

Mettmann. Viele Glückwünsche nahm Kinobetreiber Thomas Rüttgers bei der „Voreröffnung“ des neuen Weltspiegels am Dienstagabend entgegen. Zahlreiche Kollegen aus dem gesamten Land waren in die Mettmanner Oberstadt gekommen, um sich von dem alten Kino im neuen Glanz zu überzeugen. Außerdem standen die Verpächter, die Familie Rosslenbroich/Papenhoff, auf der Gästeliste sowie Handwerker, Filmverleiher, Freunde und Familie. Rüttgers hatte auch nicht die Oberstädter und Thomas Döring plus Mitarbeiter von der Kreissparkasse Düsseldorf vergessen.

Rückblende: Ohne Wehmut wird es nicht gehen. Das war schon klar, als die Mettmanner vor Monaten mit dem Werkzeugkoffer anrückten, um die Kinosessel abzuschrauben. Dann kam die große Baustelle. Der Wandel im „Weltspiegel“ hatte begonnen. Eine Jahrhundertgeschichte war zu Ende gegangen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Dass es große Fußstapfen sein werden, in die er tritt, wusste Thomas Rüttgers schon damals. Und man konnte erahnen: Wenn es einer schafft, die drohende Kino-Lücke zu füllen, dann ist es dieser leidenschaftliche Kinotechniker, dessen Firma in Hilden sitzt. Er war es, der mit seinem Partner Wolfgang Burkhardt daran glaubte, dass Kino jenseits der Metropolen eine Zukunft hat. Er war es denn auch, der sich nicht scheute, für seine Visionen vom Kino sehr viel Geld in die Hand zu nehmen.

Wer in den neuen Sesseln sitzt, um durch die 3D-Brille zu schauen und den Dolby Atmos-Tönen zu lauschen, der wird all das kaum für möglich halten. Das Klangerlebnis ist phänomenal, man ist sofort mittendrin im Leinwandgeschehen. Für die Abnahme der Tonanlage war eigens ein Techniker aus England angereist. Noch vor Tagen sah es nicht danach aus, als könne schon bald der erste Film „von der Spule laufen“. Von besagter Spule läuft ohnehin schon seit langem gar nichts mehr. Die Zukunft des Kinos sieht anders aus — und die Mettmanner sind jetzt mittendrin. Nun also ist das Weltspiegel-Theater nicht nur eines der ältesten, sondern dazu noch eines der modernsten Kinos. Kein Stein ist auf dem anderen geblieben und wenn man in drei Kinosälen, auf 46 Kanälen und 76 000 Watt dem Beethoven-Dirigat des großen Herbert von Karajan lauscht, dann ahnt man: An diesem Kino wird man inmitten beeindruckender Technik und unterhaltsamer Filmerlebnisse noch in vielerlei Hinsicht seine Freude haben. Es ist an der Zeit, jenseits aller Nostalgie die Türen für Neues zu öffnen. Und soviel sei schon mal gesagt: Das neue Weltspiegel-Theater geht unter die Haut! Infos zum Programm, zu den Eintrittspreisen und zu besonderen Events gibt’s im Netz.

www.kinomettmann.de