Mit Volldampf auf die Strecke
Mettmann. Lautet das Motto „draußen feiern“, kann das Organisationsteam noch so akribisch vorbereiten. „Spielt das Wetter nicht mit, ist alles Essig“, lachte Hiltraut Pingel. „Aber heute stimmt ja alles!
“, lobte sie optimale Witterungsbedingungen und Programm. Zum zehnten Mal feierte die Regiobahn auf dem Parkplatz am Stadtwald das Sommerfest. Und die zweitägige Sause war den zufriedenen Gesichtern von Veranstalter, Besuchern und Verkäufern nach zu urteilen eine rundherum gute Sache.
„Es ist ja auch an alles gedacht“, sagte Magda Ketterer zufrieden. Sie interessierte sich für Krakauer vom Schwenkgrill, Enkelin Sophie (4) war vom farbenfrohen Slush-Eis begeistert und noch lieber als einen Werbeballon vom Geldinstitut wollte sie zum großen Trampolin. „Viel zu teuer“, lehnte die Omi ab und steuerte mit der Kleinen auf Amadeus, Chicco und Emma zu. „Das sage ich doch, es gibt immer Alternativen“, war sie zufrieden, als die Kleine ihre Runden auf dem Ponyzug drehte. Als weitere Bespaßungsmaßnahmen gab es Kletterwand, Entenangeln und Blechbüchsenwerfen.
Den Partyauftakt machten dann Department of Rock. Die Songauswahl der Leverkusener Band war gepflegter Pop-Rock aus den 80er und 90er Jahren. „Das sind alles Hits, die ich von früher kenne“, begeisterten sich Zuhörerin Hannah Heine. Zusammen mit Freundinnen war sie hergekommen, um sich „hoffentlich gut zu amüsieren“.
Einen Knaller hatte das Orga-Team um Sabine Hovermann für den Sonntag aufbewahrt. Mit einer waschechten P8 ging es im Stundentakt vom Stadtwald nach Düsseldorf. „Wir haben sie vom Eisenbahnmuseum ausgeliehen“, erklärte sie. Joachim Korn hat nach Bochum-Dahlhausen, wo die geschichtsträchtige Lok ihr Zuhause hat, gute Kontakte.
„Heißdampftechnik und herausragende Geschwindigkeit — das ist eine echte Zeitreise“, freute sich Lucas Schümer. Zusammen mit seiner Frau Evelyn und den Kindern hatte er eine Familienkarte für 15 Euro gelöst. „Kein billiger Spaß, aber wann hat man sonst schon die Chance, in einem so alten Zug zu fahren?“.
Mit viel Dampf und Getöse setzte sich das Gefährt mit dem windschnittig zugespitzten Führerhäuschen in Bewegung. Wer keinen Platz ergattert hatte, flanierte über den Kinderflohmarkt, machte hier und da ein Schnäppchen und genoss die große Wild-West-Show für Kinder.