Müllberg schrumpft leicht

Der kalte, eisige Dezember führte zu Behinderungen bei der Abfuhr.

Mettmann. Im vergangenen Jahr hat jeder Mettmanner Bürger in Durchschnitt 280 Kilo Müll verursacht, neun Kilo weniger als ein Jahr zuvor. Das geht aus der Abfallbilanz der Stadt hervor, die der Politik am 1. Juni im Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe vorgelegt wird. Das gesamte Abfallaufkommen ist 2010 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesunken, von 20 519 Tonnen auf 19 801 Tonnen.

Dass im vergangenen Jahr weniger Müll angefallen ist als im Vorjahr, lag unter anderem am Wetter. Der sibirische Dezember mit Schneemassen und Frost war dafür verantwortlich, dass vielorts der Müll nicht abgefahren werden konnte, weil der organische Abfall in den Biotonnen festgefroren war. Oder die Müllwagen kamen gar nicht mehr in die Nebenstraßen, die nicht geräumt waren. Selbst die Leerung der Altpapier- und Glascontainer war nur eingeschränkt möglich. Laut Abfallberater Wolfgang Orts wurden im Dezember gerade einmal 20 Tonnen Bio- und Grünabfall abgefahren.

Normalerweise liegt die Menge im Dezember zwischen 300 und 350 Tonnen. Außerdem wurden 90 Tonnen weniger Altpapier in die Container gesteckt als im Vergleichszeitraum der Vorjahre. Dass die Abfälle nicht wild entsorgt wurden, belegen die Zahlen aus dem Januar. Die Mengen liegen laut Abfallberater Orts deutlich über den Durchschnittswerten. Inwieweit das zu einem Anstieg des Müllbergs in diesem Jahr führen wird, kann Orts allerdings noch nicht sagen.

Aus Sicht der Stadt ist es besonders erfreulich, dass der Müll, der in der Verbrennungsanlage landet, von 9086 auf 8777 Tonnen zurückgegangen ist. Laut Markus Kampe liegt das nicht daran, dass der Müll anders entsorgt wurde. „Nein, wir hatten im vergangenen Jahr auch nicht mehr wilde Müllkippen als sonst“, sagt der Leiter des städtischen Baubetriebshofs. Was Kampe und seinen Mitarbeitern Sorgen bereitet, ist Hausmüll, der in öffentliche Papierkörbe gestopft wird. „Das kommt sehr, sehr häufig vor.“

Tatsächlich trennen die Mettmanner ihren Müll brav. Die Gesamtmenge der Abfälle, die wieder verwertet werden konnte (Altglas, Papier, Bio- und Grünabfälle, Leichtstoffe, Altholz, Alttextilien, Metall- und E-Schrott), machte mit 11 024 Tonnen schon mehr als die Hälfte aus 56 Prozent des gesamten Abfalls. Zum Vergleich: Im Jahre 1992 betrug der Anteil des Abfalls, der in der Wiederverwertung landete, gerade einmal 28 Prozent, konnte also in 17 Jahren verdoppelt werden.

Dass in 2010 die Altglasmenge um 109 Tonnen gesunken ist, liegt nach Meinung von Abfallberater Orts auch daran, dass Einweg-Glasverpackungen immer mehr durch Kunststoffverpackungen ersetzt werden. Was auch erklären würde, dass die Menge an Leichtstoffen (Gelbe Säcke) im vergangenen Jahr um 48 Tonnen angestiegen ist.