Musikschule steckt voller Ideen

Der neue Vorstand des Fördervereins will mit Schülern und Projekten mehr an die Öffentlichkeit.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Die Mettmanner Musikschule befindet sich im Umbruch. Der langjährige Leiter Martin Hörisch ist in Pension gegangen. Sein Nachfolger ist Karl-Heinz Kensche, der zusammen mit Leberecht Heidenreich und Susanne Eggern die Schule leitet. Mit dem Wechsel ist auch eine Veränderung im Vorstand des Fördervereins verbunden. Der Musikschulleiter ist ein „geborenes Mitglied“ im Vorstand. Zusammen mit Kensche komplettieren jetzt Rebecca Türkis (Vorsitzende), Sabine Meyer-Rehberg (zweite Vorsitzende) und Ulrich R. Behrens (Schatzmeister) den neuen Vorstand.

Karl-Heinz Kensche, Musikschule

„Wir wollen noch mehr als bisher in die Öffentlichkeit gehen“, sagt Behrens. Ein Glücksfall sei die neue Kulturvilla in der Beckershoffstraße (ehemals Haus der Gesellschaft Verein-Eigentümerin Constanze Backes, selbst eine ehemalige Schülerin der Musikschule und ausgebildete Sängerin. Sie hat eine Kooperation angeboten, die gerne wahrgenommen wird. „Es gab bereits einige Vorspiele und Konzerte in der Kulturvilla. Darauf wollen wir aufbauen“, sagt Meyer-Rehberg. Der Förderverein zahlt die Miete für Auftritte und bietet so der Musikschule und den Schülern eine öffentliche Plattform. „Die Räumlichkeiten sind ideal für uns“, betont Kensche. Geplant sind ferner Auftritte von kleineren Ensemblegruppen auf dem Königshofplatz und bei schlechtem Wetter in der Kö-Galerie. „Wir brauchen eine wetterfeste Lokation. Oft sind Musikschul-Vorspiele in der Fußgängerzone wegen des schlechten Wetters — wie unlängst passiert — ausgefallen.“

Doch das ist nicht alles: In der Musikschule vollzieht sich ein Wechsel. In den nächsten Jahren wird eine Vielzahl der zwölf hauptamtlichen Lehrer in den Ruhestand gehen und durch Honorarkräfte ersetzt. „Wir bedauern dies, aber daraus ergeben sich auch neue Chancen“, sagt Kensche. Es werden künftig mehr Honorarkräfte beschäftigt und die Lücken füllen. Jetzt sind es 13 Lehrer, die für eine Unterrichtsstunde (45 Minuten) derzeit 22,50 Euro erhalten. „Meist sind es junge Leute, die neue Ideen und frischen Wind mitbringen“, sagt Kensche, der auch ein gleich ein Beispiel präsentiert.

„Wir möchten gerne wieder ein Akkordeonorchester gründen“. Die Musikschule verfügt selbst nur über zwei „alte Schätzchen“, die kaum noch bespielbar sind. Ein Student, der als Honorarkraft im Fach Akkordeon arbeitet, möchte gerne ein neues Orchester gründen und dafür neue Instrumente anschaffen. Nicht ganz einfach.

Denn ein Akkordeon kostet mal eben 1 000 Euro. Der Förderverein will hier einspringen und sich an der Finanzierung beteiligen. Außerdem, so Kensche, können wir uns Akkordeons von anderen Musikschulen leihen — natürlich gegen Gebühr. Auch hier will der Förderverein helfen. Ebenso bei der Finanzierung — wie jüngst geschehen — beim Kauf eines Fagotts.

Immer wieder gibt es Anfragen von Vereinen und Verbänden, die wünschen, dass ein Musikschulensemble bei einer Veranstaltung vorspielt und die Gäste unterhält. „Diesen Wünschen kommen wir sehr gerne nach“, so Kensche. Der Erlös auf diesen Vorspielen fließt zunächst in die Kasse des Fördervereins, der das Geld wieder in die Musikschule investiert. „Wir müssen die Musikschule und damit ein Stück Kultur in Mettmann erhalten“, sagt Sabine Meyer-Rehberg. „Das ist unsere Aufgabe und Verpflichtung“.