Nachgehakt: Stadtwaldhaus muss schließen

Schon Ende des Monats ist für Peter Petkovic Schluss.

Mettmann. Im Stadtwaldhaus gehen am 31. Oktober die Lichter aus — in der Halloween-Nacht. Und das wird für Peter Petkovic ein wahrer Alptraum. Bürgermeister Bernd Günther hat ihm Freitag persönlich erklärt, dass er nicht nur das Lokal, sondern auch die Wohnung im Stadtwaldhaus zum 1. November geräumt haben muss. Wie es danach weitergeht? Petkovic zuckt mit den Schultern: „Ich habe keine Ahnung.“

Die Stadt hatte das Stadtwaldhaus an die Düsseldorfer Brauerei Frankenheim verpachtet. Die Bierbrauer wiederum hatten das Traditionslokal an Familie Petkovic verpachtet. Frankenheim hat den Pachtvertrag mit der Stadt nicht mehr verlängert, er läuft zum 31. Oktober aus. Dann muss uns das Haus besenrein übergeben werden“, sagt Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp.

Nach Auffassung der Brauerei müsste die Stadt viel Geld ins Stadtwaldhaus investieren, damit es auch künftig wirtschaftlich betrieben werden könnte. Die Stadt selbst beziffert den Investitionsstau auf rund 200 000 Euro. Geld, das sie nicht hat. Deshalb würde sie die Immobilie am liebsten verkaufen oder an einen finanzkräftigen Pächter vermieten. Doch alle Bemühungen waren bisher vergeblich.

„Wir sind mit mehreren Interessenten im Gespräch“, sagt Karp. Ob es in nächster Zeit zu einem Vertragsabschluss kommt, kann er nicht sagen. Deshalb wird das Stadtwaldhaus vermutlich erst einmal leer stehen.

Petkovic hatte im Sommer eine Pachtanfrage an die Stadt gestellt. In dem Schreiben hatte er auch Bereitschaft signalisiert, das Dachgeschoss und die erste Etage auf eigene Rechnung sanieren und renovieren zu lassen. Doch die Stadt stimmte nicht zu. Und auch sein Angebot, übergangsweise das Haus ein Jahr lang weiter zu betreiben, damit es nicht leer steht, lehnte die Stadt ab.

Bis zum bitteren Ende wird Petkovic weitermachen. Am 26. Oktober soll es die letzte Festa Brasileira im Stadtwaldhaus mit Live-Musik geben. Dass dann das Stadtwaldhaus für immer geschlossen bleiben könnte, kann wohl niemand wirklich ausschließen.