Nicola Hengst-Gohlke: Für die Spielplätze in ihrer Stadt gibt sie einfach alles

Für ihr ehrenamtliches Engagement bekommt Nicola Hengst-Gohlke den Preis HelferHerzen.

Nicola Hengst-Gohlke ist Spielplatzpatin und wird für ihr Engagement geehrt. Fotot: Archiv

Foto: Fries, Stefan (fr)

Mettmann. „Natürlich freue ich mich über den Preis. Vor allem aber freut es mich, dass im Grunde genommen das Thema ausgezeichnet, also wahrgenommen wird“, sagt Nicola Hengst-Gohlke. Die Auszeichnung nennt sich „HelferHerzen“ und ist der „dm-Preis für Engagement“, das Thema sind die Spielplatzpaten.

Die Idee, Patenschaft für Mettmanner Spielplätze zu initiieren, ist spontan entstanden. „Ich war zusammen mit meinem zweijährigen Sohn auf dem Spielplatz und fragte mich, ob wohl alle Spielplätze in einem so schlechten Zustand sind.“ Das war im Sommer vor fünf Jahren. Kurz darauf wurden die Spielplatzpaten aus der Taufe gehoben.

Als „gut organisiert“ beschreibt sich Nicola Hengst-Gohlke, die nach dem Abitur eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolvierte, später Englisch und Spanisch studierte und lange in der Tourismusbranche berufstätig war. „Ich gehe immer spielerisch an die Dinge heran.“

Ihr Netzwerk funktioniert prächtig, auch weil sie versucht, bestehende Vereine und Organisationen mit einzubinden. „Wichtig ist, in den Dialog zu treten.“ Mit Politik, Verwaltung und Mitbürgern. Weil zum Beispiel der demografische Wandel auch ein Thema in Mettmann ist, hat sie sich mit einer Wülfrather Gruppe verzahnt, die derzeit das generationsübergreifende Gestaltungsprojekt „In den Banden“ entwickelt. Für andere da zu sein, ist für die gebürtige Münchnerin selbstverständlich.

Zu Schulzeiten war sie Klassensprecherin und hat sich in der evangelischen Jugendarbeit eingebracht. „Es ist eine besondere Freiheit, Dinge äußern zu dürfen und verändern zu können.“ Weil die freiberufliche Projektmanagerin eine Frau der Tat ist, entstanden als erstes die Spielplatzpaten. „Meine Denke ist: ‚Spielplatz ist überall’. Das hört doch nicht mit dem Grundschulalter auf“.

So kamen andere Themen hinzu, das Book-Crossing, Straßenspielaktionen für Kinder im verkehrsberuhigten Bereich, eine Internetplattform mit Infos und Freizeittipps für Familien in der Stadt und der nahen Umgebung. Sie hat ein internationales Kinderkochbuch auf den Weg gebracht, unterstützt das Aktionsbündnis „Sauberes Mettmann“ und versuchte, die Plattform abgeordnetenwatch.de zu etablieren.

„Ich glaube, manchen in der Stadtverwaltung bin ich sehr lästig. Ich mache denen ja auch immer Arbeit, indem ich sie auf verschiedene Sachen hinweise.“ Sich nicht einzubringen,, ist für Nicola Hengst-Gohlke undenkbar. Sie geht konsequent ihren Weg. „Am liebsten mit anderen zusammen.“