Ohne eine Archäologin geht auf der City-Baustelle nichts
In den Gräben der Versorgungsleitungen der Innenstadt sind historische Überreste gefunden worden.
Ohne eine archäologische Begleitung und Überwachung läuft nichts bei den derzeitigen Erd- und Umgestaltungsarbeiten in der Fußgängerzone. Der Grund: Die gesamte Innenstadt gilt als Bodendenkmal.
Die Stadt musste vor der Umgestaltung der Innenstadt einen Erlaubnisantrag bei der Unteren Denkmalbehörde stellen. „Bislang lagen keinerlei Erfahrungen mit derartigen Anträgen vor“, gibt Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen. In diesem Verfahren wurde die Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland beteiligt. Die Fachleute gaben die Erlaubnis unter der Voraussetzung, dass die Arbeiten von Archäologen begleitet werden.
Die Arbeiten hatten schon begonnen, als das Amt für Bodendenkmalpflege auf der Matte erschien und die Bauaktivitäten stoppen wollten, falls nicht noch am gleichen Tage die gestellten Auflagen eingehalten würden. Was war geschehen: Die Stadtverwaltung ging davon aus, dass die archäologischen Auflagen nur bei der Neugestaltung der Innenstadt, also bei einer neuen Pflasterung greifen würden. Zudem sind diese Flächen im Boden im Laufe der Jahre immer wieder geöffnet worden, um dort Versorgungsleistungen zu verlegen.
Doch wie wichtig auch dort eine archäologische Begleitung ist, hat sich bereits gezeigt: In der Mühlenstraße entdeckte die Archäologin zwei Bruchsteinmauern, die vermutlich Grundmauern eines alten Hauses sind.
An der Schäfergruppe legten die Bauarbeiter Reste einer Abfallgrube aus dem 17. oder 18. Jahrhundert frei. Neben Glas und Keramik wurden vermutlich tierische Knochen gefunden.
Die Kosten für die archäologische Begleitung werden von der Stadt auf 70 000 bis 100 000 Euro geschätzt. In diesen Kosten, so Kopp, sind allerdings noch nicht die Aufwendungen enthalten, die bei den ausführenden Unternehmen entstehen können, wenn die Baustelle aufgrund größerer Funde gestoppt werden müsste.