Polizei kontrolliert die Beleuchtung
Die meisten Fahrer ahnten nicht, dass die Fahrzeug-Leuchten defekt sind.
Kreis Mettmann. Gegen 18.30 Uhr hat sich ein Großaufgebot Polizei auf dem „Sonderbusstreifen“ der Düsseldorfer Straße in Fahrtrichtung Hilden versammelt. Zwei Fahrzeuge, vier Polizisten plus zwei Kradfahrer kontrollieren in der Dunkelheit die Beleuchtung an den Fahrzeugen, die an ihnen vorbeikommen.
Zu der groß angelegten Aktion ist auch Landrat Thomas Hendele gekommen und der Direktionsleiter Verkehr, Peter Nieth. Der Landrat findet die Kontrollen wichtig, denn: „Ich sehe jede Menge Fahrzeuge mit defektem Licht, und das ist kein Spaß.“ Auch der Geschäftsführer der Kfz-Innung im Kreis, Martin Lindemann, ist da. Im 60. Jahr der (kostenlosen) „Lichttestwochen“, an denen im Kreis „etwa 180 von 220 Werkstätten teilnehmen“, fühlt er sich bestätigt, für diese Dienstleistung zu werben. Es gibt nämlich viel zu tun: Jede Menge einäugige Fahrzeuge sind auf der Straße, sie stammen aus dem ganzen Kreis.
Zum Beispiel ein Mercedes, dessen Reifenprofil auch nicht mehr das beste ist, wie der kontrollierende Beamte feststellt: „Ich wusste, dass der Scheinwerfer defekt ist, schon seit zwei Tagen, bin aber noch nicht dazu gekommen, die Birne auszutauschen“, entschuldigt sich der junge Fahrer. Er bekommt eine Mängelkarte und muss diese entweder „unverzüglich“— so steht es geschrieben — nach der Reparatur von einer Werkstatt abstempeln lassen und ans Straßenverkehrsamt schicken oder aber den Wagen der Polizei vorführen, wenn er selbst repariert hat: „Wir wollen die Fahrer sensibilisieren, nicht bestrafen“, erläutert einer der Verkehrspolizisten.
Soll heißen: Geringe Verstöße werden nicht mit Geldstrafen geahndet. Auch die Erzieherin, die mit zwei kleinen Kindern und nur mit Standlicht unterwegs ist, kommt mit einer Ermahnung davon. „Ich habe den Wagen noch nie gefahren und wusste nicht, wie man das Abblendlicht anmacht“, sagt sie. Der Polizist erklärt es ihr und schimpft hinterher über den Arbeitgeber der Frau: „Die hätten sich eigentlich vergewissern müssen, dass ihre Mitarbeiterin mit dem Wagen zurechtkommt“, findet er. Die Erklärung, die man an diesem Abend am häufigsten hört, ist: „Das habe ich nicht gemerkt.“