Rathaus: Stadtwaldhaus vor dem Aus?

Die Stadt spart 188 000 Euro Sanierungskosten, wenn sie die Immobilie verkauft.

Mettmann. Steht das Stadtwaldhaus vor dem Aus? In der Sitzung des Stadtrates am 12. April soll die Politik darüber entscheiden, ob das Haus am Rande des Stadtwaldes im Besitz der Stadt bleiben oder ob es verkauft werden soll. Was aus Familie Petkovic wird, die seit 24 Jahren das beliebte Lokal bewirtet — sollte das Haus verkauft werdenn — kann Peter Petkovic noch nicht sagen: „Ich hab’ keine Ahnung.“

Tatsächlich soll das Langenfelder Bauunternehmen Paeschke Interesse an der städtischen Immobilie bekundet haben. Denn dann müsste Paeschke kein Geld für aufwändige Baumaßnahmen ausgeben, um die Wohnbebauung gegenüber dem Stadtwaldhaus vor Lärm zu schützen. Denn das Unternehmen würde das Haus selbst nutzen, oder es abreißen. Im Stadtwald gäbe es dann keinen gastronomischen Betrieb mehr.

Nach Informationen der WZ hat die Düsseldorfer Frankenheim Brauerei der Stadt schon im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass sie den Pachtvertag, den sie mit der Stadt bis August 2011 abgeschlossen hat, nicht verlängern wird. Frankenheim hatte das Stadtwaldhaus an Petkovic weiter verpachtet, ihm die Kündigung des Vertrages ebenfalls im vergangenen Jahr fristgerecht zugeschickt.

Anfang März hatte sich der Bauausschuss über dringende Sanierungsmaßnahmen im Stadtwaldhaus vor Ort informiert. Knapp 188 000 Euro müsste die Stadt in das in die Jahre gekommene Haus investieren. Viel Geld, das die Stadt sparen könnte, wenn sie die Immobilie verkauft.

Familie Petkovic würde das Stadtwaldhaus gern weiter betreiben und mit der Stadt einen Pachtvertrag abschließen. „Wir wären dann auch bereit, die Sanierungsarbeiten im ersten Obergeschoss zu übernehmen. Dort müssten unter anderem die Fenster und die gesamte Elektroinstallation erneuert werden“, sagt Petkovic, der vor allem viele große Gesellschaften im Stadtwaldhaus bewirtet. „Wir haben natürlich auch schon Vorbestellungen bis in den September hinein“, sagt er.

Als vor Jahren die politische Entscheidung getroffen wurde, die städtischen Sportflächen am Stadtwald zu verkaufen und dort ein neues Wohngebiet zu entwickeln, wurde ein Riesenaufwand betrieben, um das Stadtwaldhaus erhalten zu können.

Alle Parteien hatten damals gefordert, den Gastronomiebetrieb in die Planungen miteinzubeziehen. Nach monatelangem Ringen wurde eine Lösung für eine ungestörte Nachbarschaft zwischen Wohngebiet und Gaststätte präsentiert.

Die SPD stellt im Haupt- und Finanzausschuss am 29. März (16 Uhr im Rathaus) den Antrag, vor einer endgültigen Entscheidung des Rates über die Zukunft des Stadtwaldhauses auch ein Meinungsbild bei den Bürgern einzuholen.

Die Genossen laden die Bürger am 30. März ins Stadtwaldhaus, um mit ihnen unter anderem über die Zukunft des Stadtwaldhauses zu sprechen. Die CDU hatte Dienstagabend zum Stammtisch ins Stadtwaldhaus eingeladen.