Rettungsdienst braucht ab 2020 neue Leitstelle
Der Bevölkerungsschutz im Kreisgebiet muss wegen gesetzlicher Änderungen neu organisiert werden.
Die Kreisverwaltung steht vor großen Herausforderungen beim Bevölkerungsschutz. Grund dafür sind bevorstehende Novellierungen des Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetzes NRW sowie des Rettungsgesetzes, und vor allem die 2020 auslaufende Kooperation zwischen der Kreisleitstelle und der Stadt Mettmann. Die Kreisleitstelle empfängt gebündelt alle 112-Notrufe aus dem Kreisgebiet und disponiert die Einsätze an die örtlichen Rettungskräfte.
„Einen Standort für die Kreisleitstelle ab 2020 zu finden, hat oberste Priorität“, so Dezernent Nils Hanheide. Zu diesem Zweck wird ein Arbeitskreis gebildet, in dem alle zehn Städte vertreten sind. Neben der Standortfrage soll er auch Qualitätsmaßstäbe und personelle Rahmenbedingungen festlegen.
Damit die Leitstelle ihren Zweck erfüllt, müssen die Städte „aufgeschaltet“ sein, also ihre Notrufe dorthin leiten. Bisher waren allerdings nur sechs Städte mit im Boot; Velbert, Haan, Langenfeld und Monheim sind noch nicht aufgeschaltet. Dort landen die Notrufe bei den städtischen Feuerwehren. „Warum, das müssen sie die Städte fragen“, sagt Hanheide auf eine Frage im Ordnungsausschuss. Zurzeit werden Notrufabfrage und Alarmierung auf digitale Systeme umgestellt.
Im Bereich des Krisenmanagements sind überörtliche Einrichtungen neu zu planen. Die Atemschutzübungsstrecke und die Wärmegewöhnungsanlage in Wülfrath wurden aufgrund ihres Alters außer Betrieb genommen. Nun soll eine mobile Anlage und/oder ein Neubau projektiert werden.
Zudem steht die Fortschreibung der Rettungsdienst-Bedarfsplanung an. Steigende Einsatzzahlen (rund 250 000 Anrufe pro Jahr) im Kreis machen eine Optimierung der Notfallrettung nötig.
Dabei seien auch die Spitzenbedarfs-Abdeckung und der Sonderbedarf (bei schwergewichtigen Personen) sicherzustellen. Arne Köster, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, ergänzt: „Wir wollen eine Zeitoptimierung. Innerhalb von acht Minuten nach dem Notruf sollen Rettungskräfte vor Ort sein.“Red