Schließung der Notarztpraxen: CDU kritisiert Krankenkassen
Die Kreistagsfraktion beantragt eine Sondersitzung der Gesundheits- und Pflegekonferenz.
Die CDU-Kreistagfraktion ist verärgert und entsetzt über das Verhalten der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVN). Insgesamt sollen 43 von 84 Notfallpraxen geschlossen werden. Im Kreis Mettmann wären die Standorte in Ratingen und Langefeld betroffen.
„Hier erfolgt ein kostenträchtiger und für viele Menschen in Not gravierender Eingriff in ein funktionierendes System, die gewählten Repräsentanten des Kreises, wie Landrat und Bürgermeister melden ordnungsgemäß Bedenken an und bitten um Aufschub und Gespräche, mit der Praxis der Notfallpraxen vertraute und erfahrene Ärzte warnen öffentlich. Nichts passiert, keine Reaktion“, so die Kreistagsfraktion.
Stattdessen beschließe ein der Öffentlichkeit völlig unbekanntes Selbstverwaltungsorgan „stur und ohne Rücksicht auf Verluste ein nicht nachvollziehbares Konzept“.
Ein Konzept, das in der täglichen Praxis dazu führe, dass die Wartezimmer der verbliebenen Praxen noch überfüllter sind als schon bisher und teilweise unzumutbare Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Noch schlimmer treffe es — gehe es nach dem Willen der KVN — die Kindernotfall-Praxen. Hier werden den Betroffenen lange Wege — für Familien ohne Auto auch unmöglich — zugemutet, um dann in so überfüllte Praxen zu kommen, dass sie wieder weggeschickt werden. Als Konsequenz werde dann zukünftig viel häufiger als schon bisher die 112 gewählt und der Notfallpatient werde für teures Geld zu Lasten der Krankenkassen dann ins Krankenhaus gebracht. „Solche Einsätze summieren sich leicht auf einen Betrag zwischen 1 500 und 2000 Euro und die Krankenkassen schweigen.“ CDU-Fraktionschef Völker vermutet: „Dafür wird dann im nächsten Jahr der Beitrag erhöht, denn anders kann ich mir das Verhalten der Krankenkassen nicht erklären“.
Die CDU-Kreistagsfraktion beantragt deshalb beim Landrat eine Sondersitzung der Gesundheits- und Pflegekonferenz. Zu dieser Sitzung sollen sowohl Vertreter der KVN als auch der großen Krankenkassen eingeladen werden. Klaus-Dieter Völker: „Nur wenn wir miteinander reden, statt übereinander, können wir vertretbare und nachvollziehbare Lösungen finden“. dd