Serien-Dieb verursacht Schaden von mehr als 5000 Euro
Trotz Fotos aus der Überwachungskamera konnte die Mettmanner Polizei den Mann noch nicht festnehmen.
Mettmann. Gudrun Fath ist richtig sauer. Seit mehreren Monaten ist es immer wieder derselbe Ladendieb, der in ihren beiden Spielwaren-Geschäften in der Königshof-Galerie und an der Poststraße zuschlägt. „Der hat bereits Lego-Spielzeug im Wert von 5000 Euro gestohlen“, sagt Fath. Von anderen Geschäftsführern der Läden in der Königshof-Galerie weiß sie, dass der Ladendieb auch dort schon zugeschlagen hat. Ob Bekleidung, Drogerieartikel oder hochwertige Elektronik — der Mann ist in mehreren Geschäften schon aufgefallen. In einem Textil-Geschäft soll er schon mal — so berichtet Gudrun Fath — bei einem Diebstahl auf frischer Tat ertappt worden sein. Anschließend sei er von Mitarbeitern umzingelt worden, konnte aber entkommen, bevor die Polizei vor Ort war.
Gefasst worden ist der Mettmanner Serien-Ladendieb nicht. „Ich verstehe das nicht, ich hab der Polizei Bilder aus unserer Überwachungskamera geschickt“, sagt Gudrun Fath. Nach der Anzeige bei der Polizei sei jedoch jedes Mal ein Brief von der Staatsanwaltschaft gekommen. Inhalt: Das Verfahren wurde eingestellt, der Täter konnte nicht ermittelt werden. Bei der Polizei habe man ihr wortwörtlich gesagt, im wahren Leben sei es nun mal nicht wie in der Fernsehsendung „Tatort“, wo am Ende jeder Täter gefasst wird.
Fath vermutet, dass der Täter systematisch und mit der Hilfe von Familienmitgliedern vorgeht. Er sehe „gut situiert“ aus und benehme sich auch sehr unauffällig. Das gestohlene Lego lasse sich ihrer Ansicht nach bei Internetplattformen gut wieder verkaufen. Ob das für die gestohlenen Kleidungsstücke auch gilt, ist nicht bekannt.
Die Polizei hat in der Kreisstadt Mettmann im vergangenen Jahr 119 angezeigte Ladendiebstähle erfasst. In 108 und damit mehr als 90 Prozent der Fälle sind die Taten aufgeklärt worden. Das dürfte auch daran liegen, dass die Täter meist von den Ladenbesitzern auf frischer Tat ertappt, festgehalten und dann angezeigt werden. Kreisweit haben Täter im vergangenen Jahr 1500 Mal etwas mitgehen lassen. Woran liegt es nun, dass in Mettmann immer wieder der gleiche Täter ungestraft in mehreren Geschäften zuschlagen kann? „Wir sind an dem Fall dran und haben Aufnahmen des Täters aus mehreren verschiedenen Überwachungskameras“, sagt Nicole Rehrmann, Sprecherin der Kreispolizei. Ob der Täter schon identifiziert ist, ließ sie offen. Fakt sei aber, dass ein Bild des Täters nur mit einem richterlichen Beschluss in der Öffentlichkeit erscheinen darf. Weil die Mühlen der Justiz sehr langsam mahlen, kommt es vor, dass Bilder aus Überwachungskameras teilweise erst Monate nach den Taten veröffentlicht werden. Eine Veröffentlichung in der Presse ist immer nur das letzte Mittel der Polizei, wenn herkömmliche Ermittlungen den Fall nicht weiter bringen.
Gudrun Fath hofft, dass dem Serien-Täter schnell das Handwerk gelegt wird. „Es kann ja nicht sein, dass man zur Anzeige auch die Adresse und Handynummer des Täters mitliefern soll.“