So trifft der Streik die Region
Die Gewerkschaften machen mobil: Für den heutigen Dienstag sind Streiks angekündigt. Betroffen sind Kitas, der Nahverkehr und der öffentliche Dienst.
Kreis Mettmann. Die städtischen Kindergärten in Mettmann werden heute be-streikt. Die Kita in Obschwarzbach ist den ganzen Tag geschlossen, alle übrigen Kindergärten sind heute lediglich eingeschränkt geöffnet, teilte Stadtsprecher Christian Barra mit. Das bedeutet: Es gibt sogenannte Notdienstgruppen oder die Betreuungszeit endet früher. „Die Eltern sind von den Kindergärten über die eingeschränkten Öffnungszeiten informiert worden“, so Barra.
Das Mettmanner Hallenbad bleibt am heutigen Dienstag für den öffentlichen Betrieb geschlossen. Bei der städtischen Müllabfuhr in Mettmann muss ebenfalls mit Einschränkungen gerechnet werden. Sollten die Wertstoff- und Mülltonnen heute nicht abgeholt werden, empfiehlt Angelika Dünnwald, Chefin des Baubetriebshofes, die Tonnen stehenzulassen. Die Müllabfuhr werde auf jeden Fall nachgeholt, sagte sie. Darüber hinaus ist in allen städtischen Einrichtungen in Mettmann mit Einschränkungen zu rechnen.
Die Rheinbahn will am Mittwoch streiken, hieß es gestern. Pendler sollten auf andere Verkehrsmittel umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden. Auf den Autobahnen und in Städten muss mit Staus gerechnet werden.
Die Erkrather Stadtverwaltung wurde gestern darüber informiert, dass mehrere Kindertagesstätten am heutigen Dienstag vom Warnstreik betroffen sind. Trotz aller Bemühungen sei es der Verwaltung nicht gelungen, in allen Einrichtungen Notgruppen einzurichten. „Dies bedauern wir sehr“, heißt es aus dem Rathaus. Die betroffenen Eltern wurden daher gebeten, selbstständig andere Unterbringungsmöglichkeiten zu prüfen und zu nutzen. Folgende Erkrather Einrichtungen sind vom Warnstreik betroffen: Ein stark eingeschränkter Notdienst konnte in den Kindertagesstätten Schinkelstraße und Falkenstraße eingerichtet werden, die Kindertagesstätte Fasanenstraße bleibt dagegen heute komplett geschlossen. Ebenfalls ganztägig geschlossen bleibt das Neanderbad an der Hochdahler Straße. Es öffnet wieder am morgigen Mittwoch, 6.30 Uhr.
Im Wülfrather Rathaus kann es wegen des Warnstreiks am heutigen Dienstag zu verlängerten Wartezeiten beziehungsweise Einschränkungen kommen. Bürgerbüro und das Einwohnermeldeamt dürften geöffnet haben, hieß es gestern. Auch die städtischen Kindergärten gingen am Montag von einer regulären Öffnung aus. Gegebenenfalls werden Notgruppen eingerichtet. Ebenso werden das Hallenbad und die Bücherei wohl öffnen. Die städtische Abfall-Annahmestelle Hammerstein sowie das Kinder- und Jugendhaus bleiben hingegen heute voraussichtlich geschlossen. Red
In Hilden sind die Kita Rehkids, die Kita Itterpänz und das Familienzentrum Kunterbunt/Traumquelle geschlossen. Die Kita Rappelkiste hält mit weniger Personal einen Notbetrieb aufrecht. Genauso ist es bei der Kita Mäusenest. Die Kindertagesstätten Holterhöfchen, Pusteblume, Arche und Die kleinen Strolche planen Normalbetrieb. Auch der Offene Ganztagsbetrieb ist betroffen: Die Leitung der Gemeinschaftsgrundschule Am Elbsee bittet darum, dass die Kinder nach dem Unterricht abgeholt werden. Es soll nur eine Notgruppe geben. Der Streikaufruf gilt heute auch Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung. Nach Angaben der Stadt Hilden gibt es bei der Straßen- und Grünunterhaltung, der Stadtreinigung und im Bereich Friedhöfe Einschränkungen. Auch die Beschäftigten der Stadtwerke sind zu Streiks aufgerufen. Wie die Sprecherin der Stadtwerke Hilden, Sabine Müller, berichtet, „gehen wir aber nicht davon aus, dass etwas geschlossen sein wird“. Den Betrieb von Servicestellen und Hildorado können die Stadtwerke „mit leichten Einschränkungen“ aufrecht erhalten. arue
In Ratingen wird der Streik insbesondere die städtischen Kindertageseinrichtungen betreffen. Auch bei der städtischen Müllabfuhr treten vermutlich etwa sechs von circa 40 Mitarbeitern in den Streik: Starke Auswirkungen werde das aber wohl nicht haben, hieß es gestern bei der Stadt. Der Müll werde abgefahren, es könne höchstens Verzögerungen geben. Der angekündigte Streik im Öffentlichen Dienst wird in Ratingen insbesondere die städtischen Kindertageseinrichtungen betreffen, teilt das Jugendamt der Stadt Ratingen mit. Nach aktuellem Stand werden am heutigen Dienstag, 10. April, insgesamt 13 der 16 städtischen Einrichtungen streikbedingt geschlossen haben. In den verbleibenden drei Einrichtungen werden Notdienste angeboten für Kinder, deren Eltern keine Betreuungsalternative haben: „Das Jugendamt kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht absehen, ob man allen Wünschen gerecht werden kann.“ Die Stadt hat unter der Nummer 02102/5505133 ein Nottelefon für Eltern eingerichtet. Am Mittwoch, 11. April, werden sieben städtische Einrichtungen bestreikt, so dass es in den neun verbleibenden Kitas Notdienste geben wird. Jopr
In Langenfeld und Monheim werden heute und morgen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes die Arbeit niederlegen. Verdi hat nach Angaben von Bezirksgeschäftsführerin Stephanie Peifer für heute unter anderem Warnstreiks in der Langenfelder LVR-Klinik, im Monheimer Bürgerbüro sowie bei den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) initiiert, zudem für Mittwoch bei der Düsseldorfer Rheinbahn. Für Langenfeld kündigte zudem der Komba-Ortsvorsitzende Michael Gombert ganztägige Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch beim städtischen Betriebshof und in städtischen Kitas an. Wie bereits bei den Warnstreiks im März sorgen die BSM dafür, dass zumindest für die Schüler der Busverkehr aufrechterhalten wird. „Morgens und mittags fahren unsere E-Busse“, kündigt Geschäftsführer Detlev Hövermann an. Außerdem hat das Unternehmen einen Sonderfahrplan erstellt, mit dem die Verbindung zu den S-Bahnhöfen Langenfeld, Berghausen und Hellerhof gesichert werden soll. Die Fahrzeiten können auf der Homepage abgerufen werden. „Die Linien 777, 789 und 790 verkehren aber nur auf Monheimer Stadtgebiet bis zu den genannten Zielen, nicht darüber hinaus“, sagt Hövermann.
58 Mitarbeiter des Langenfelder Betriebshofs gehören nach Gomberts Angaben der Komba an. „Wir hoffen auf starke Auswirkungen des Warnstreiks vor allem bei der Müllabfuhr.“ Auch in der Komba organisierte Bedienstete der städtischen Kitas in Langenfeld sollen laut Gombert heute und morgen beim Warnstreik mitmachen. Der im Rathaus zuständige Referatsleiter Carsten Lüdorf ging gestern auf Anfrage nicht davon aus, dass eine dieser elf Kitas deswegen zumachen müssten. „Wir müssen sehen, wie viele Kräfte jeweils verfügbar sind und gegebenenfalls Aufgaben umverteilen. Es sind ja in allen Kitas erfahrene Leute vor Ort, die das dann auch im Gespräch mit den Eltern kommunizieren werden.“ Für die Langenfelder LVR-Klinik versicherte Vorstand Holger Höhmann, dass für heute ein Notdienst vereinbart sei. Er gehe von Warnstreiks nur des nicht-ärztlichen Personals aus. „Wie beim ähnlich geregelten Wochenend-Dienst wird die Versorgung der Patienten am Dienstag auf gar keinen Fall beeinträchtigt.“ elm