Neuer Eigentümer will marodes Denkmal erhalten

Die Geschichte des Gebäudes reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Viele Eichenbalken sind morsch und irreparabel.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Das große denkmalgeschützte Haus an der Ecke Mittelstraße/Oberstraße in der Mettmanner Altstadt, in dem bis vor einiger Zeit noch mehrere Mietparteien gewohnt haben, ist sehr marode. Als die Front des Hauses zum Markt hin freigelegt wurde, fiel auf, dass die alten Eichenbalken teilweise morsch und irreparabel sind.

Wie Baudezernent Kurt Werner Geschorec von der Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilte, sind viele Teile beschädigt. Der neue Eigentümer habe einen Statiker beauftragt, der das Haus unter die Lupe nimmt. „Es sieht nicht gut aus.“ Aber der Eigentümer, so Geschorec, wolle das Haus erhalten. Das Gebäude war im vergangenen Jahr, nachdem die Bewohner bis auf einen ausgezogen waren, entrümpelt und entkernt worden.

Architekt Gerhard Weidmann teilte auf Anfrage mit, dass der Bauherr Friedrich-Wilhelm Beckershoff bei der Verschalung des Hauses keine Luft zwischen Mauer und Balken gelassen habe. Die Folge: Die Eichenbalken — besonders an der Seite zum Markt — sind mit der Zeit völlig morsch geworden. „Wir überlegen, die schadhaften Teile auszutauschen und das Haus im Bestand neu aufzubauen.“ Dazu müsse aber das Haus aus dem Denkmalschutz befreit werden. Es gebe bereits erhebliche Fördermittel für die Sanierung. Das Rheinische Amt für Denkmalpflege in Brauweiler sei mit der neuen Lösung einverstanden. Die früheren Eigentümer hätten wenig Geld in den Erhalt des Gebäudes investieren können. Über Jahre habe man nur das Nötigste getan. Das Dach sei aber noch in Ordnung.

Das jetzige Haus ist ein im 19. Jahrhundert entstandenes dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit flach geneigtem Dach und Ladeneinbau. Es wurde vom Architekten Friedrich-Wilhelm Beckershoff aus drei altbergischen Häusern zu einer Einheit in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts zusammengefasst und umgebaut. Die Ursprünge des Gebäudes reichen bis in die Zeit kurz vor 1600 zurück. Bis eine Entscheidung fällt, bleibt das Haus unbewohnt, es sei nicht einsturzgefährdet, so der Architekt. Das Gebäude ist eingerüstet und gesichert.