Gewerkschaft sagt Schwarzarbeit auf dem Bau den Kampf an
IG Bau fordert mehr Kontrollen. Doch beim Zoll fehlt Personal.
Düsseldorf/Kreis Mettmann. Die Baubranche boomt dank niedriger Zinsen — und damit wächst auch die Schattenwirtschaft. Mehr Kontrollen auf Baustellen im Kampf gegen Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei im Kreis Mettmann fordert jetzt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Deren Bezirksvorsitzende Doris Jetten meint mit Blick auf neue Zahlen des Bundesfinanzministeriums: „Um den üblen Machenschaften der schwarzen Schafe auf die Schliche zu kommen, muss weiterhin und noch mehr kontrolliert werden.“
Laut Ministerium überprüften Beamte des zuständigen Hauptzollamts Düsseldorf letztes Jahr im Kreis Mettmann insgesamt 242 Bauunternehmen. „Das sind rund 27 Prozent weniger als im Vorjahr“, stellt Jetten fest. Hierbei leiteten die Zöllner 24 Ermittlungsverfahren wegen nicht gezahlter Mindestlöhne ein. Der Schaden wegen hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben liege bei 3,42 Millionen Euro.
Jetten nennt diese Zahlen „alarmierend“. Der Anteil schwarzer Schafe in der Baubranche sei nach wie vor sehr hoch. „Selbst dabei ist noch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Viele Dumping-Firmen gehen nicht ins Netz des Zolls, weil die Beamten mit den Kontrollen überhaupt nicht hinterherkommen.“
Angesichts des aktuellen Bau-Booms sei davon auszugehen, dass auch die illegale Beschäftigung stark zugenommen habe. „Das Ausmaß krimineller Machenschaften in der Branche ist enorm. Deshalb müssen die Behörden auch im Kreis Mettmann noch viel stärker kontrollieren“, sagt Jetten. Hierfür benötige der Zoll indes deutlich mehr Personal.
Die IG Bau fordere bundesweit mindestens 10 000 Beamte bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) der Hauptzollämter. Zuletzt seien jedoch lediglich gut 6400 Planstellen besetzt gewesen. Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften seien für die Zukunft ein guter Weg. mei