Was Sterne über Hotels aussagen
Sechs Häuser in Mettmann und Erkrath sind über den Hotel- und Gaststättenverband klassifiziert. Andere Hotels verzichten auf die Kategorisierung.
Mettmann/Erkrath. Hoteliers greifen nach den Sternen. Immer mehr halten es für wichtig, bei der Klassifizierung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) die Plakette mit den bis zu fünf Sternen verliehen zu bekommen. Das Interesse bei den Betrieben nehme zu, sagt Isabel Hausmann, stellvertretende Geschäftsführerin des auch für den Kreis Mettmann zuständigen Dehoga Nordrhein.
Jeweils drei Häuser in Mettmann und Erkrath gehören zu den 37 im Kreis mit Sternen klassifizierten Betrieben. 8269 Hotels sind es insgesamt in Deutschland. „Das ist ein Marketing-Instrument, das den Gästen zugutekommt. Sie können erkennen — aufgrund objektiver Kriterien —, welche Ausstattung ein Beherbergungsbetrieb bietet“, betont Dehoga-Sprecher Torsten Hellwig. Für die Betriebe ist die Klassifizierung freiwillig, jedoch mit Kosten verbunden.
Service-Angebote und Ausstattung müssen mit steigender Hotelkategorie immer besser und breiter werden. Zu den mehr als 270 Kriterien, die dabei von dem Verband geprüft werden, zählen zum Beispiel die Leselampe am Bett und ein Frühstücksbüfett, ohne die es keine zwei Sterne gibt. Ein Telefon auf dem Zimmer wird unter anderem für drei Sterne gebraucht. Bei vier Sternen ist ein beweglicher Kosmetikspiegel im Bad vorgesehen, und der Gast muss die Möglichkeit haben, im Hotelbereich Informationen per Laptop ausdrucken zu können. Concierge, Bügelservice innerhalb einer Stunde sowie am Abend für den Gast das Zurückschlagen der Bettdecke sind wichtig für fünf Sterne.
„Angesichts der zunehmenden subjektiven Bewertungen bekommt der Gast durch unsere Klassifizierung objektive Anhaltspunkte“, wirbt die stellvertretende Dehoga-Geschäftsführerin Hausmann. „Wir kontrollieren restriktiv.“ So soll beispielsweise ausgeschlossen werden, dass nach einem Besitzerwechsel die Plakette neben dem Eingang angebracht bleibt.
Dietmar Jendryke ist Inhaber des Erkrather Hotels Schildsheide mit 59 Betten, das sich mit drei Sternen und dem Zusatz „Superior“ schmücken darf. Das „S“ hinter den Sternen besagt, die erforderliche Punktezahl der Kategorie ist deutlich überschritten. „Dafür muss man etwas tun“, sagt Jendryke. Für ihn sind die Dehoga-Sterne ein wichtiger Anhaltspunkt. Als Gast achtet der Hotelier selbst darauf. „Dann weiß ich, was mich erwartet.“
Auch beim Erkrather Hotel Unterfeldhaus ist das Emblem mit den drei Sternen gut sichtbar neben der Eingangstür befestigt. „Das ist wichtig“, sagt Inhaberin Gabriela Straeten mit Blick auf die Klassifizierung. Diese biete Gästen eine Orientierung. In diesem Jahr wird sie die Sterne-Gutachter wieder in dem 27-Betten-Haus haben, die turnusgemäße Dehoga-Überprüfung nach drei Jahren steht an.
Für Jérome Spiecker, Geschäftsführer in dritter Generation des Mettmanner Hotels Luisenhof mit 54 Betten, werden die Sterne zugleich zur Anerkennung für den Familienbetrieb selbst. „Das haben wir uns erarbeitet.“
Doch nicht alle Hoteliers sehen das so. Ein Haus in Monheim, das zu einer größeren Gruppe gehört, verzichtet bewusst auf die von dem Verband verliehenen Sterne. Die klassische Bewertung sei unübersichtlich, und die unterschiedlichen Sternebewertungen in den einzelnen europäischen Ländern würden sogar verwirren. In dem Monheimer Hotel verlässt man sich auf eine eigene Klassifizierung — und darauf, dass der Kunde eher die Infos aus den sozialen Netzen und Bewertungsportalen nutzt, um sich eine Unterkunft zu suchen.