Die Aulen Mettmanner laden ein zum Eierkippen

Heimatvereinigung pflegt den Brauch am Ostersonntag.

Mettmann. Es ist eine Tradition in der Kreisstadt, dass die Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“ am Ostersonntag ab 11 Uhr vor dem Stadtgeschichtshaus das Eierkippen und einen Eierlauf veranstaltet. Beim Eierkippen erhält jedes Kind ein hartgekochtes Osterei und klopft es mit der spitzen Seite gegen das Ei eines Gegenspielers. „Der Spieler, dessen Ei kaputt geht, hat verloren und muss sein Ei an den Sieger abgeben“, erklärt Friedel Liesenkloß, Vorsitzender der Heimatvereinigung Aule Mettmanner.

Früher hätten auch manche versucht, mit einem Stopfei oder einem Ei aus Gips oder Holz zu schummeln. Dies sei jedoch schnell aufgefallen, wenn das Ei nach fünf, sechs Durchläufen immer noch nicht kaputt ging, sagt Friedel Liesenkloß. Ihm selbst sei aber noch nie ein solches Schummel-Ei untergekommen.

In Mettmann war das Eierkippen früher ein traditionelles Ostervergnügen. Es geriet jedoch in Vergessenheit und wurde von den Aulen Mitte der 1990er Jahre wieder belebt und wird seitdem jährlich am Pferdebrunnen veranstaltet. Eierkippen, Eierticken, Eierpecken, Eierschlagen — unter diesen und anderen Begriffen ist der uralte Brauch in verschiedenen Regionen Deutschlands heute noch lebendig. Im Familienkreis hier und da noch üblich, ist der Brauch in der Öffentlichkeit allerdings vom Aussterben bedroht. In Winningen an der Mosel gibt es ihn noch, in Idstein und in Rengsdorf und auch im bergischen Remscheid.

Ein weiterer Brauch ist der Eierlauf, ein Klassiker auch bei Kindergeburtstagen. Ein Osterei wird dafür auf einen Esslöffel gelegt und muss so schnell wie möglich ins Ziel gebracht werden. Varianten sind auch mit speziellen Hindernissen und Hürden möglich. Wer das Ei vom Löffel hüpfen lässt, verliert. Der Gewinner bekomme ein kleines Geschenk, so Liesenkloß. Auch beim Eierlaufen wird mit manchen Tricks gearbeitet: So mancher sieht nicht recht ein, warum er das Ei auf dem Löffelende nicht auch ein wenig festhalten darf. cz