Verkehr in Erkrath Sandheider Straße: Tempo 30 ist beschlossene Sache
Erkrath · Der Mobilitätsausschuss hat für Tempo 30 auf dem südlichen Teil der Sandheider Straße gestimmt. Damit geht eine Diskussion zu Ende, die schon seit Jahren geführt wird.
Die Stadtverwaltung wollte erst noch eine Stellungnahme des Kreises abwarten, doch die politische Mehrheit wollte endlich einen Beschluss fassen. Tempo 30 auf der Sandheider Straße war schon lange gewünscht, weil dort in diesem Areal viele Kinder unterwegs sind. Den Grund für den erneuten Anlauf lieferte ein Bürgerantrag.
Der Bürger hatte festgestellt, dass das Radfahren auf dem Abschnitt zwischen der Kreuzung Hausnummer 40/ Kreuzung bei Kemperdick gefährlich sei, da dort nur Fahrradschutzstreifen zur Verfügung stehen, die Autos aber sehr schnell führen. Die Verwaltung hatte dem Mobilitätsausschuss den Antrag vorgelegt, jedoch mit der Empfehlung, die Abstimmung in die nächste Sitzung zu vertagen.
Die Begründung lautete „Aufgrund der Kürze der Zeit konnte keine fundierte Sachdarstellung erstellt werden“, was wohl auf die Aufsichtsfunktion des Kreises abstellte. So betonte Tiefbauamtsleiter Ralf Hezel: „Es ist ja nicht so, dass wir uns sperren, aber wir warten noch auf den Kreis Mettmann“. Antwort von Uli Schimschock (SPD): „Herr Hezel, ein eindeutiges Votum aus diesem Ausschuss wird Ihnen bei den Verhandlungen mit dem Kreis helfen“.
Auch Lutz Gallasch (Die Linke) sprach sich dafür aus, sofort eine Entscheidung zu fällen. „Ich verweise auf den Campus Sandheide und die Tatsache, dass der Bürgerantrag schon Anfang des Jahres gestellt wurde“. Änderungen von Verkehrsregeln durch eine Kommune sind nämlich nur zulässig, wenn wichtige Gründe dafür sprechen. So muss für Tempo 30 auf einer Durchgangsstraße ein Schutzbedarf für sensible Einrichtungen wie Kindergärten vorliegen. Laut Lutz Gallasch sei dies durch die Kitas Brechtstraße und Schildsheider Straße sowie das Kinderhaus Sandheide der Fall.
Es wäre sogar ein Schildbürgerstreich, Tempo 30 nur auf dem im Bürgerantrag genannten Abschnitt einzuführen, fand Peter Knitsch. Marcel Stritzelberger (BmU) fasste zusammen, dass man ein Gesamtpaket brauche: neben Tempo 30 auf dem südlichen Ring auch versetztes Parken und eine Radwegebenutzungspflicht. „Gar keine Frage“, sagte Peter Knitsch, „schon zur Sicherheit der vielen Kinder“. Widerstand gab es nur von der CDU.
„Ich wohne in der Sandheide und kann Ihnen sagen, ob Tempo 50 oder 30 ist eh egal, solange das nicht vernünftig kontrolliert wird“, sagte CDU-Mann Wolfgang Cüppers. Auf Antrag der Grünen wurde abgestimmt: Deutliches Votum für Tempo 30 auf dem kompletten Südring, nur die CDU enthielt sich. Die Umsetzung soll im ersten Quartal 2022 erfolgen.