Ungewöhnliche Behälter für Blumen und Pflanzen

Die Interessengemeinschaft sucht ungewöhnliche Behälter für Blumen und Pflanzen.

Mettmann. „Wir erwarten schon, dass hier was passiert“, sagt Christian Schwarz, der in der Oberstadt arbeitet und lebt. Für ihn wie für die meisten Mitglieder der Interessengemeinschaft Oberstadt besteht akuter Handlungsbedarf, den historischen Stadtkern Mettmanns attraktiver zu gestalten und aufzuwerten. Und dazu gehört für sie auch, dass das holprige Natursteinpflaster zumindest entlang der Geschäfte rechts und links der Ober- und Mittelstraße gegen einen besser begehbaren Belag ausgetauscht wird. Eine Meinung, die in einer WZ-Umfrage nicht geteilt wurde (siehe unten).

Nachdem der Wochenmarkt vom Markt- auf den Jubiläumsplatz verlegt wurde, verödet die Oberstadt unter der Woche mehr und mehr. Die Geschäftsleute stöhnen über schlechte Umsätze, weil mehr und mehr Kunden ausbleiben, vor allem die älteren. Für sie ist der Weg hoch in die Oberstadt zu mühsam und der Fußweg durch die Mittel- und Oberstraße übers Kopfsteinpflaster zu beschwerlich geworden. Die Folgen sind bereits jetzt unübersehbar: Viele Läden stehen inzwischen leer.

Dass nun die Politik Druck macht und die Verwaltung aufgefordert hat, eine rasche Lösung herbeizuführen, findet Schwarz gut. „Aber wir erwarten, dass wir mit ins Boot genommen werden. Dass die Politik nicht über unsere Köpfe hinweg entscheidet“, sagt er. Die Interessengemeinschaft, die sich bislang ausschließlich aus Geschäftsleuten zusammensetzt, hofft, dass sie bei der Suche nach Lösungen auch gehört wird und nicht erst erfährt, was gemacht werden soll, wenn die Bauarbeiter anrücken.

Bei allen Diskussionen um das Pflaster versteht Schwarz nicht, dass es nicht mehr richtig gepflegt wird. „Früher ist die Stadt immer mit einem Schaumwagen gekommen, um den Grünbefall zu bekämpfen. Weil nichts passiert, haben alle Geschäftsleute geholfen, das Grün zwischen den Steinen wegzuflämmen.“

Doch Schwarz und seine Mitstreiter stellen nicht nur Forderungen. Sie wissen, dass sie auch selbst etwas tun müssen. Mit einer Pflanzaktion wollen sie mehr Farbtupfer in der Oberstadt setzen. „Meine Mutter ist immer so fleißig mit den Blumen vor unserem Laden. Das kommt gut an“, sagt Schwarz. Zuletzt hatte sie ein ausrangiertes Fahrrad mit kleinen Topfpflanzen geschmückt.

Dadurch angeregt sucht die Interessengemeinschaft nun ungewöhnliche Blumentöpfe und Blumenspenden. „Das müssen nicht nur Blumen sein, das kann auch Gemüse sein, das in alten Töpfen, Koffern oder Zinkwannen gepflanzt wird — Hauptsache ungewöhnlich. „Wir werden bald noch eine alte Leiter anbringen, an die wir alte Schuhe mit Pflanzen hängen wollen“, sagt Schwarz.