Unmut über Knöllchen in der Oberstadt
Gastronomen und Gäste ärgern sich darüber, dass in der Oberstraße so viele Protokolle verteilt werden.
Autofahrer, Geschäftsleute und Gastronome sind gleichermaßen sauer. Der Grund: Wer wochentags mit dem Auto nach 19 Uhr, am Samstag nach 14 Uhr und am Sonntag überhaupt in die Oberstraße fährt und dann auch dort noch parkt, riskiert ein Knöllchen. In Zahlen ausgedrückt: 30 Euro muss der Autofahrer berappen. „Gäste, die von außerhalb kommen und dann ahnungslos in die Oberstraße fahren, um dort zu parken, müssen zahlen“, sagt Ottorino Giancola, der ein Speiselokal am Markt betreibt.
Auch Harry Hillus, Küchenchef von La Pieve, kennt solche Klagen. „Die Leute trinken einen Kaffee, wollen wieder wegfahren, entdecken das Knöllchen und sagen am Ende: Das war ein teurer Kaffee. Er hat 33 Euro gekostet. Ich komme nicht wieder.“ Seit Jahren sorgt die Verkehrsbeschilderung für Ärger. Zwei Schilder am Eingang der Oberstraße signalisieren dem Autofahrer, dass er in eine Fußgängerzone fährt. Soweit, so gut. Er sieht gleichzeitig markierte Parkstreifen und parkende Autos. Also denkt er sich: Da kann ich reinfahren. Kann er auch — aber nur zu bestimmten Zeiten.
Um welche Zeiten es sich handelt, kann er nicht erkennen. Es sei denn, er hat einen Adlerblick, ein Fernrohr an Bord, oder hält er das Auto an, steigt aus und geht zum Verkehrsschild. Im Vorbeifahren jedenfalls sind die kleinen Hinweise nicht eindeutig zu erkennen.
Besonders ärgerlich sind die Samstagsnachmittags- und die Sonntagsregeln: Die Gastronome, Geschäftsleute, Gäste und Kunden können nicht nachvollziehen, dass samstags ab 14 Uhr die Straße quasi für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Die meisten Geschäfte und Lokale sind zu diesem Zeitpunkt nämlich geöffnet.
Und sonntags bekommen die Besucher der Gottesdienste in St. Lambertus — wenn sie Pech haben — ein Knöllchen. Selbst bei Großveranstaltungen wie Bauernmarkt, Blotschenmarkt und Heimatfest werden und wurden eifrig Strafzettel geschrieben. Der Rat hat diese Verkehrsregelung so beschlossen. Diese Regelung sei den Anwohnern geschuldet, damit sie ihre Nachtruhe haben., heißt es aus dem Rathaus.