Unterbach: Biergutscheine ersetzten Knöllchen
Rolf I. und Petra I. nahmen am Samstagabend auf dem Thron Platz.
Unterbach. Bis zum vergangenen Wochenende waren Petra und Rolf Voss ein normales Ehepaar. Doch im Eselsland ist Narrenzeit, und so wurden die beiden Unterbacher am Samstagabend in einen anderen Stand erhoben: Sie sind jetzt ein Prinzenpaar.
Nachdem das Krefelder Fanfarenkorps die rund 300 Gäste in der festlich rot-weiß geschmückten Wichernhalle mit Schunkeln aufgewärmt hatte, folgte der feierlichste Moment des Abends: der Einzug des Prinzenpaares. In das traditionelle Ornat gekleidet und mit strahlendem Lächeln schritt das Paar zur Bühne und wurde mit lautstarkem "I-Ah" begrüßt. Dann wurde es offiziell.
Ulrich Stolzenberg, Präsident des Karnevalsausschusses, kürte das Paar zu Prinz RolfI. und Ihrer Lieblichkeit PetraI. Neben einem Orden erhielten sie das Zepter, "als äußeres Zeichen der Herrschaft über die Unterbacher Narren", wie Stolzenberg erklärte.
"Das ist das Schönste auf der Welt: Karnevalsprinz zu sein in dem Dorf, das mir so ans Herz gewachsen ist", sagte Voss. "Hier will ich zuhause sein; hier will ich Karneval feiern." Das kann er mit der ganzen Familie: Als Mitglieder der Tanzgarde Weiß-Rot standen die Kinder Laura und Jens mit auf der Bühne.
Die frisch gekürte Prinzessin nutzte den Moment, um auf Rosamunde hinzuweisen - ein dickes Sparschwein, das während des Abends durch die Reihen gereicht wurde, um mit Spenden gefüllt zu werden. "Wir sammeln Geld für die Jugendarbeit der Pfarrgemeinden", erklärte sie.
Die erste Amtshandlung des neuen Prinzenpaares war die Verlesung der Proklamation für die Session - besonders der Vorschlag, Altbiergutscheine statt Parkknöllchen zu verteilen, erntete zustimmenden Applaus.
Bevor das Paar auf seinem Thron Platz nehmen konnte, wollte eine Reihe von Glückwünschen ausgesprochen werden. Den Anfang machte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers, der das erste Mal als solcher der Kürung beiwohnte. "Ich war in den letzten 30 Jahren immer dabei. Solange man mich dabei haben will, komme ich jedes Jahr", sagte der gebürtige Unterbacher.