Premiere und Experiment in Mettmann Vier Brummi-Gottesdienste an Heiligabend in Mettmann

Mettmann · Die Evangelische Kirche Mettmann hat an Heilig Abend einen Lastwagen für vier Gottesdienste gemietet. Als sich im November die Wucht der vierten Corona-Welle abzuzeichnen begann, sei die Idee vom Open-Air-Gottesdienst am 24. Dezember entstanden.

Pfarrer Jürgen Artmann und Pfarrerin Stephanie Franz zelebrieren die Gottesdienste auf einer Lkw-Bühne.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es ist Premiere und Experiment zugleich: Die Evangelische Kirche schickt an Heiligabend einen Lastwagen auf Tour quer durch Mettmann. Der 7,5-Tonner mit einer zur Bühne ausklappbaren Seitenwand, Licht und Lautsprechern stoppt vier Mal: auf dem Fondium-Parkplatz an der Flurstraße 15 um 12 Uhr, um 14 Uhr am Naturfreibad, Toni-Turek-Allee, um 16 Uhr und 17 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt Hellweg, am Zugang Hubertusstraße. Von der Pritsche aus werden Pfarrerin Stephanie Franz und ihr Kollege Jürgen Artmann einen Weihnachtsgottesdienst zelebrieren. Dabei sollen alle mit so viel Abstand zusammen sein, dass das Virus keine Chance bekommt.

„Wir haben alles, was dazu gehört: Auf der Leinwand wird ein Krippenspiel zu sehen sein. Ein Kirchenchor wird live auftreten. Und alle Gäste dürfen laut mitsingen“, sagt Stephanie Franz. Die Lastwagen-Pfarrer wollen in einer Zeit zu den Menschen kommen, in denen viele einerseits lieber Abstand – andererseits aber nicht auf die Unterstützung ihrer Kirche verzichten möchten.. „Nach den Video-Gottesdiensten im vergangenen Jahr ist das eigentlich jetzt eine schöne Bereicherung“, so Franz.

Die Gottesdienste in der Evangelischen Kirche Freiheitstraße, Kirche Obschwarzbach und im Ökumenischen Zentrum, Metzkausen, finden natürlich ebenfalls statt. Aber viele Gemeindemitglieder hätten angesichts der Pandemie Bedenken, sich lange in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Ihnen soll in diesem Jahr mehr geboten werden als ein virtueller Gottesdienst – der natürlich ebenfalls im Angebot der Evangelischen Kirche bleibt.

Als sich im November die Wucht der vierten Corona-Welle abzuzeichnen begann, sei die Idee vom Open-Air-Gottesdienst für den 24. Dezember entstanden. Das Ordnungsamt Mettmann verlangt auch dafür ein Hygiene- und Sicherheitskonzept. „Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung war sehr gut“, lobt Stephanie Franz. Das Bühnenmobil kommt von einem Ratinger Vermieter.

Weil alles unter freiem Himmel passiert, dürfen alle Gottestdienst-Teilnehmenden nach Herzenslust die Weihnachtslieder mitsingen. Etwa 200 Personen sollen an den vier Stopps die Gelegenheit haben, die Brummi-Messe zu feiern. Für sie gilt die 2G-Regel: Die Gäste müssen entweder genesen oder geimpft sein. Es werde keine Zugangskontrollen geben, aber Ordner, die vor dem Gottesdienst zu den Gästen kommen, um die Nachweise zu überprüfen. Stephanie Franz und Jürgen Artmann danken ausdrücklich der Firma Fondium und dem Hellweg Baumarkt dafür, dass diese ihre Gelände für den Freiluft-Gottesdienst an Heiligabend zur Verfügung gestellt haben.

(dne)