Wirbel um Kundgebung gegen Rechts
Die Antifa will bei der Demo gegen Rechts an der Lounge Deluxe haltmachen. SPD und Kirchen sind dagegen, weil Nazis dort Geburtstag feiern.
Mettmann. Das Antifaschistische Bündnis Kreis Mettmann ruft am 9. November ab 19 Uhr zu einer Demonstration gegen Rechts in Mettmann auf.
Das Bündnis will damit gegen die Aktivitäten von Neonazis in der Stadt aufmerksam machen. Das Augenmerk richtet sich dabei besonders auf die Gaststätte Lounge Deluxe. Laut Antifa ist sie seit 2009 ein Treffpunkt von Neonazis aus ganz Nordrhein-Westfalen.
Drei Mitglieder der Antifa haben am Donnerstagabend beim Mettmanner „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“, das sich aus Vertretern von Parteien, Kirchen, Verbänden, Institutionen und Einzelpersonen zusammensetzt, den Ablauf der Demo vorgestellt. Seit 2001 setzen sich die Mitglieder des Mettmanner Bündnisses gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage ein.
Grundsätzlich begrüßen die Bündnismitglieder die Demonstration und wollen sie unterstützen. Allerdings äußerten einige kritisch, dass die Veranstalter den Protestmarsch nicht nur in Sichtweite der Lounge Deluxe vorbeiziehen lassen wollen, sondern dort auch in einem Abstand von rund 30 Metern eine Zwischenkundgebung abhalten wollen.
„Nicht jeder Zweck heiligt die Mittel“, sagte Antje Rauh, Vertreterin der katholischen Kirche. Für sie stellt die Kundgebung in Sichtweite des Treffpunkts der Neonazis auch eine Provokation dar. Und sie äußerte Angst, zwischen die Fronten von gewaltbereiten Demonstranten und Neonazis geraten zu können. Aus der rechten Szene wurde bereits übers Internet erklärt, dass in der Lounge Deluxe am 9. November der Geburtstag eines Kameraden gefeiert werden soll.
Während die Parteien Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen ihre Teilnahme an dem Protestzug schon im Vorfeld angekündigt hatten, zögert die SPD noch. „Grundsätzlich sind wir bereit, die Aktion zu unterstützen. Aber dafür müsste der Weg geändert werden“, sagte am Freitag Mettmanns SPD-Chef Florian Peters.
Der Kreisverband der Genossen hat die Veranstalter darüber informiert, dass sie nicht teilnehmen werden, sollte die Route nicht geändert und in der Nähe der Lounge Deluxe eine Kundgebung durchgeführt werden. Peters: „Wir wollen keine Randale haben.“ Die CDU nimmt nicht teil, die FDP überlegt noch.
Die Vertreter der Antifa erklärten, dass genügend Polizei vor Ort sein werde, um für die Sicherheit der Demonstranten zu sorgen, und dass sie zur friedlichen Demonstration aufrufen. Dennoch sprach sich auch Pastorin Siegrid Geier von der evangelischen Kirche dafür aus, nicht auf Konfrontationskurs zu gehen.
Sie schlug als Kundgegbungsort das Gelände des Berufskollegs vor. Doch die Vertreter der Antifa zeigten sich am Donnerstagabend nicht bereit, den von der Polizei genehmigten Weg zu ändern. Eine Abschlusskundgebung soll dann auf dem Jubiläumsplatz durchgeführt werden.