Zukunft der Stadthalle ungewiss

Die Laubfroschoper verursacht seit Jahren Kosten, die sich die Stadt nicht leisten kann. Vier Szenarien zur Lösung der Problematik sind denkbar.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Das Thema „Stadthalle“ steht auf der Tagesordnung des nächsten Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 17. November. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht und die vier möglichen Alternativen untersucht. Diese sind: 1. Weiterbetrieb der Stadthalle im sanierten Bestand. 2. Abbruch der Stadthalle und Neubau eines Kulturzentrums an gleicher Stelle mit VHS und Musikschule. 3. Ersatzloser Abbruch. 4. Investorenlösung und Abriss von Stadthalle und Mehrgenerationenhaus. Neubau einer kleineren Stadthalle einschließlich Stadtbücherei und Räumen für das Mehrgenerationenhaus. Auf der restlichen Fläche sollen bei diesem Modell Wohnungen gebaut werden.

Die Alternativen 2, 3 und 4 können unabhängig von den Kosten nur umgesetzt werden, wenn die Stadthalle nicht mehr unter Denkmalschutz steht. „Die Prüfung des Gutachtens des Amtes für Denkmalpflege im Rheinland ist noch nicht abgeschlossen“, sagt Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. Und: Die Verwaltung hat einen externen Juristen mit einer Prüfung der Rechtslage beauftragt. Also abwarten.

Die Stadt hat in den vergangenen sechs Jahren rund eine Millionen Euro in die Bau-Unterhaltung der Halle gesteckt. Nötig, so Geschorec, wären zwischen 1,7 und 3,5 Millionen Euro gewesen. Dieser Sparkurs hat jetzt erhebliche Auswirkungen: Rund 2,8 Millionen Euro müssten in eine Erneuerung folgender Bauteile gesteckt werden: Sanitär, Heizung, Klima, Lüftung, mess-/Steuerungs-, Regelungs- und Elektrotechnik sowie Dachdichtung. Ferner stehen auf der To-do-Liste: Bodenbeläge, Wandverkleidung und Beleuchtung im Foyer, Bühnentechnik, Bestuhlung, Fassadenanstrich, Außenanlagen. Hier kommt noch mal eine Million hinzu. Unterm Strich würde eine Sanierung der Mettmanner Stadthalle rund vier Millionen Euro kosten.

Bei einer Neuplanung rechnet die Verwaltung rund 2500 Quadratmeter für Stadtbibliothek, VHS, Musikschule und Nebenflächen (Toiletten, Flure, Treppenhaus, Aufzug) ein. Zusätzlich müssen ein funktionaler Kulturraum für 350 Personen und ein Konferenzraum gebaut werden. Für die Baukosten müssten laut Verwaltung insgesamt 8,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt werden. Doch das ist nicht alles: Für Planung, technische Ausstattung, Statik und Gründungsgutachten fallen noch mal 1,7 Millionen Euro an. Obendrauf müssen für den Abriss 650 000 Euro und für die neuen Außenanlagen 200 000 Euro gezahlt werden. Macht unterm Strich: 12 Millionen Euro. Die FDP hatte vorgeschlagen, die Musikschule an der Düsseldorfer Straße und das VHS-Haus an der Schwarzbachstraße zu verkaufen. Das Musikschulgebäude, so die Verwaltung, werde zusätzlich vom Ordnungsamt genutzt. Außerdem laufe dort eine denkmalrechtliche Prüfung.

Sollte die Stadthalle abgerissen werden (Kosten 650 000 Euro) kommen noch Sonderabschreibungen von neun Millionen Euro hinzu. „Dies führt in dem Jahr des Abrisses zu einem unausgeglichenen Haushalt“, so Geschorec. Ob die Kommunalaufsicht da mitspielt, ist fraglich. Für den Verkauf des Grundstücks rechnet die Stadt mit einem Verkaufserlös von 1,8 Millionen Euro.

Der Investor müsste rund 7,7 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Vorstellungen der Stadt (kleinere Kulturhalle, Bibliothek, Mehrgenerationenhaus) in die Tat umzusetzen. Das Problem: Es gibt laut Verwaltung derzeit keinen Investor, der sich dieses Projekt ans Bein binden will.