Zurück ins Mittelalter mit Elfentau und Märchenfee

An den vielen Ständen auf dem historischen Marktplatz Mettmanns gab es jede Menge mittelalterlicher Angebote.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Ins Mittelalter eingetaucht fühlten sich die Besucher des 6. Ritterfestes auf dem historischen Marktplatz. Im Schatten der Lambertus-Kirche hatten zahlreiche Händler und Handwerker ihre Stände mit mittelalterlichem Warenangebot platziert. Bei der Zeitreise in die Vergangenheit durften selbstverständlich nicht Ritter mit ihren prachtvollen Gewändern und den imposanten Schwertern fehlen. Gerade im abendlichen Schein der Fackeln und Öllampen sowie kleinen Lagerfeuern hatte der Markt etwas Faszinierendes an sich, das für ein besonderes Ambiente sorgte.

Es war eine Vielzahl von Ständen aufgebaut. Das ging über kulinarische Stände mit einem breiten Essens- und Trinkangebot bis hin zu Verkaufsständen mit Kleidung, die im Mittelalter getragen wurde. Gerade Wolle und Lederkleidung, aber auch Mode aus dem 14. Jahrhundert aus Leinen, Samt und Seide, boten die Händler an. Bei den Speisen und Getränken fielen so merkwürdige „Leckereien“ wie Teufelsteaks, Flammlachs, Elfentau, Wildfleisch, Drachenwurst, Gemüse-Fladen und Suppen in den unterschiedlichsten Variationen auf.

Der mittelalterliche Wein „Met“ sowie viele Liköre in unterschiedlichsten Mixturen, deren Zusammenstellung Geheimnis der Händler blieb, fanden bei den Besuchern ihre Aufmerksamkeit. Sie scheuten sich nicht vor Experimenten und probierten die kulinarischen Genüsse aus.

Viel Resonanz fanden die mittelalterlichen Handwerkerstände. So war unter anderem die Schmiede des bergischen Handwerkers Renak vom See (Rolf Deschner) ständig umlagert. Kinder durften mit ihm kleine Hufeisen schmieden. Abwechselnd mit ihm ließen sie den Hammer auf das glühende Eisen niedersausen, so dass die Funken vom Amboss aus zu allen Seiten sprühten. Beim Lederer konnten Beutel und Armbänder gefertigt werden.

Gebannt lauschten die Kinder der Märchenfee Fabulix. Viel Beteiligung fand auch das Bogenschießen. Mit seinem Sohn Benedict (6) schlenderte Berthold Schulze über den Markt. „Wir drehen bereits die dritte Runde. Mein Sohn ist einfach fasziniert“, sagte Berthold Schulze. „Es ist aber auch wirklich beeindruckend, was hier auf die Beine gestellt wurde.“

Auch Ritterschlachten wurden geboten. Die Rittervereinigung „Leones Pugnae“ bewies Akrobatik bei ihren Schaukämpfen und erhielt viel Beifall. Bei sogenannten „Kinderschlachten“ durften auch die jungen Leute sich mit den Rittern messen. „Wir sind eine rund 20-köpfige Gruppe, die sich der Zeit des Mittelalters verschrieben hat. Regelmäßig üben wir in Turnhallen für unsere nicht ungefährlichen Auftritte und sind von April bis Oktober in Deutschland und den angrenzenden Ländern auf Mittelaltermärkten unterwegs“, berichtet Dieter Paulus, einer der Rittersleut.

Musikalisch begleitet wurde das mittelalterliche Spektakel von Bänkelsängern, die mit ihren historischen Instrumenten und Dudelsäcken rund um den Markt zogen.