Zwei neue Ärzte für alle (Not)-Fälle
Seite an Seite treten Chefarzt Sebastian Rossbach und Freund und Kollege Oliver Hofer als Leitender Arzt die Nachfolge von Walter Linde im Evangelischen Krankenhaus an.
Mettmann. Man kann sie nur im Doppelpack einstellen. Bernd Huckels, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses Mettmann, hatte keine andere Wahl. Und er hat eine gute Wahl getroffen. Dr. Sebastian Rossbach (38) ist neuer Chefarzt der Abteilung Anästhesie/Intensiv-und Notfallmedizin. Dr. Oliver Hofer (36) arbeitet als Leitender Arzt innerhalb dieser Abteilung. Sie treten die Nachfolge von Chefarzt Dr. Walter Linde an, der nach 29 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Rossbach und Hofer kennen sich seit dem Studium. Beide haben an der Uni Düsseldorf studiert und promoviert und beide haben von 2008 bis 2013 als Assistenzärzte am Helios-Klinikum Wuppertal gearbeitet. „Wir kennen uns sehr gut, sind befreundet und haben schon zu Unizeiten beschlossen, unser Berufskonzept gemeinsam umzusetzen“, sagt Rossbach. Diese Möglichkeit besteht am EVK. „Wir haben ein sehr gut aufgestelltes Haus vorgefunden, die Ausstattung ist vorbildlich, die Abteilung fachlich sehr gut“, sagt Rossbach.
Beide haben bereits viel Erfahrung in ihrem Beruf gesammelt und dies trotz ihres jungen Alters. Sebastian Rossbach und auch Oliver Hofer haben selbst als Notärzte zahlreiche Einsätze gefahren, bei Rossbach muss man auch sagen: geflogen. Denn der gebürtige Schwelmer ist Hubschrauberarzt. Er ist der Bergretter im wahrsten Sinne des Wortes. In Ischgl (Tirol) hat er vielen Menschen in Notsituationen als Besatzungsmitglied des Helikopters Robin 3 geholfen. Aktuell ist er Notarzt der Deutschen Luftrettung und fliegt mit Christoph 83 von Dortmund aus Notfalleinsätze. Allerdings nur an bestimmten Tagen am Wochenende. Ansonsten arbeitet er wie sein Kollege Hofer im EVK.
„Wir verlaufen uns nicht mehr so häufig wie in den ersten Tagen“, sagen beide und lachen. Das bedeutet: Sie haben sich bereits in Mettmann eingelebt. Beide wohnen in Düsseldorf und haben sogar mit dem Gedanken gespielt, in einem Haus zu wohnen. Das würde aber nicht funktionieren: Denn Rossbach ist verheiratet und hat drei Kinder und Hofer ist ebenfalls verheiratet und hat ein Kind. Also müsste es schon ein sehr großes Haus sein.
Beide wollen die Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin am EVK weiter entwickeln. Im Mittelpunkt stehen immer der Patient und die Patientenzufriedenheit, sagt Hofer. Abläufe sollen noch mehr als bisher standardisiert und automatisiert werden. Das bedeutet: Der Patient soll schnell versorgt werden und nicht lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Dazu dient das Manchester-Triage-System (MTS), das bereits am EVK eingeführt wurde, aber weiter verbessert werden soll. Es handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme. Innerhalb kurzer Zeit wird der Patient beispielsweise nach den Symptomen zu „Lebensgefahr“, „Schmerzen“, „Blutverlust“, „Bewusstsein“, „Temperatur“ und „Krankheitsdauer“ eingeschätzt und entsprechend dieser Einschätzung einer von fünf Stufen der Dringlichkeit zugewiesen. Diesen Gruppen sind jeweils maximale Wartezeiten zugeordnet, also die Zeitspanne, nach der ein Patient spätestens Arztkontakt haben soll.
Alle drei Bereiche (Intensiv, Notfall, Anästhesie) sollen noch mehr als bisher im Evangelischen Krankenhaus verzahnt werden.