Kreis Mettmann Orkan „Sabine“ hält Städte in Atem

Kreis Mettmann. · Kreisweit bleiben am Montag viele Schulen geschlossen. Die Feuerwehren haben die Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt.

Etienne Lindner kontrollierte auf der Wache der Mettmanner Feuerwehr an der Laubacher Straße die Kettensägen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Städte im Kreis Mettmann erlebten in der Nacht zu Montag stürmische Stunden. Mit Orkantief „Sabine“ droht in Deutschland auch am Montag selbst eine gefährliche Wetterlage, warnt der Deutsche Wetterdienst. Um 17.30 Uhr wurde am Sonntag der Regiobahnbetrieb auf der Linie S 28 eingestellt. „Es wird kein Ersatzverkehr eingerichtet“, teilte das Verkehrsunternehmen mit. Am Montag wird der Betrieb voraussichtlich erst am späten Morgen aufgenommen. Wegen des Orkans ist auch der Bürgerbus Neviges/Tönisheide am Montag außer Betrieb.

 In den Wülfrather Schulen wird am Montag nicht unterrichtet, informierte die Schulverwaltung. Gymnasium, Sekundarschule „Schule am Berg“, die Grundschulen Ellenbeek, Lindenschule und Parkschule sowie die Freie Aktive Schule bleiben am 10. Februar geschlossen, ebenso wie die Kindertagesstätten St. Maximin und St. Joseph. Bereits am Sonntagnachmittag ist der Stadtpark bis auf weiteres gesperrt worden.

Auch am Heinrich-Heine- und am Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann findet kein Unterricht statt, wobei am HHG eine Notbetreuung eingerichtet wird. Zudem haben die Schulleitungen der Grundschulen beschlossen, dass alle Einrichtungen – inklusive OGS und Betreuung – am Montag geschlossen bleiben.

In Erkrath bleiben alle Grund- sowie weiterführenden Schulen ebenfalls geschlossen. Die städtischen Kindertagesstätten sind dagegen wie gewohnt geöffnet, teilt die Stadt mit. Hier entscheiden die Eltern selbst, ob sie das Betreuungsangebot wahrnehmen oder nicht.

Notdienste in allen städtischen Schulen und Kindertagesstätten

Die Schulen der Stadt Ratingen und städtische Kitas bleiben am Montag vorsorglich geschlossen. Notdienste werden in allen Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder eingerichtet. Die Entscheidung über den Betrieb nicht-städtischer Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder liegt bei den dortigen Einrichtungsleitungen beziehungsweise -trägern. Die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigte werden gebeten, Informationen direkt von dort einzuholen.

Nachdem am Freitag bereits die weiterführenden Schulen der Stadt Langenfeld verkündet hatten, den Unterricht am Montag ausfallen zu lassen, entschied sich die Stadt als Schulträger inzwischen dazu, auch die Grundschulen zu schließen. Wer keine Möglichkeit hat, seine Kinder zu betreuen, kann sie in die auf jeden Fall besetzten Grundschulen bringen. Unterricht findet aber nicht statt. Ulrich Moenen, Fachbereichleiter Schule, appelliert an die Eltern, „ihre Kinder am Montagmorgen nicht allein zur Betreuung gehen zu lassen, sondern sie persönlich in die Schule zu bringen, wenn es aus Gründen der Betreuung nicht anders möglich ist“. Die städtischen Kindertageseinrichtungen in Langenfeld sind geöffnet; es liegt hierbei grundsätzlich im Ermessen der Eltern, ihre Kinder dorthin zu bringen oder nicht. Der Waldkindergarten bleibt aus Sicherheitsgründen in Abstimmung mit den Betreibern der Einrichtung am Montag geschlossen. Das gilt auch für den Waldfriedhof am Kapeller Weg.

Da auch am Montag noch mit Sturmböen zu rechnen ist, hat sich auch die Stadtverwaltung Monheim entschlossen, den Unterricht ausfallen zu lassen. Für alle Kinder, die in die Schule kommen, ist dennoch für eine ganztägige Betreuung gesorgt. Das gilt ebenso für die Angebote des Offenen Ganztags. Auch die Kitas bleiben geöffnet.

Die Kindergärten der Awo im Kreis Mettmann bieten am Montag nur einen Notdienst an – das hat die Arbeiterwohlfahrt am Sonntagnachmittag erklärt. Und auch nur, wenn es die „wetterbedingte Situation vor Ort“ zulässt. Auch die Betreuung der Schüler an den OGS-Standorten der Awo Kreis Mettmann findet nur eingeschränkt statt. Die städtischen Kindergärten in Hilden bleiben dagegen geöffnet, ebenso die OGS-Standorte, bestätigt die Itterstadt am Sonntagabend.

Schulleiter Udo Kotthaus vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium teilte mit, dass das Schulgebäude am Montag geöffnet sein werde. Es gebe einen „Notdienst“ für Schüler, die während des Wochenendes nicht mehr informiert werden konnten. „Eine angemessene Betreuung werden wir sicherstellen“, so Kotthaus weiter.

Am Sonntagmittag hatte die Stadt Haan bekanntgegeben, dass die Schulen der Gartenstadt am Montag geschlossen blieben. „Da sowohl das Lehr- und OGS-Personal vor Ort sein wird, sind alle Kinder, deren Eltern diese Nachricht nicht mehr erreicht und/oder die Betreuung ihrer Kinder nicht sicherstellen können, zu den Schul- und OGS-Zeiten mit dem der tatsächlichen Schülerzahl entsprechendem angemessenen Personalaufwand zu betreuen“, schrieb die Stadt an alle Haaner Schulen.

In Hilden bleiben am Montag unter den weiterführenden Schulen neben dem Bonni beispielsweise die Theresienschule und die für Hilden zuständige Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Richrath geschlossen. Der Grundschulverbund an der Beethovenstraße, die Wilhelm-Busch-Schule, die Wilhelm-Hüls-Schule, die Grundschule im Kalstert und der Grundschulverbund Schulstraße haben ebenfalls mitgeteilt, den Unterricht am Montag ausfallen zu lassen. Die Wilhelmine-Fliedner-Schule und die Marie-Colinet-Sekundarschule stellen es den Eltern frei, ihre Kinder zur Schule zu schicken. So handhaben es auch einige Grundschulen wie die Elbseeschule, das Helmholtz-Gymnasium und das Berufskolleg.

Am Sonntagnachmittag hätte an der Hildener Grundschule im Kalstert eigentlich der Circus Casselly für die Zirkuswoche sein Zelt aufschlagen sollen. Doch die Artisten und die Schulverantwortlichen haben den Aufbau abgebrochen, „Sicherheit geht vor“, hieß es. In Haan hat die Närrische Zelle das Kinderspektakel in der Gesamtschule Walder Straße am Sonntagnachmittag vorsorglich abgesagt.

Die Schulleitungen der Förderschulen und der Berufskollegs haben in Absprache mit dem Schulträger Kreis Mettmann entschieden, dass die Förderschulen des Kreises zwar öffnen, jedoch kein Unterricht stattfindet und auch kein Fahrdienst angeboten wird. Die Berufskollegs des Kreises sind geöffnet, eintreffende Schüler werden bis zu ihrer sicheren Abreise unterrichtet beziehungsweise betreut. Die heilpädagogischen/integrativen Kitas des Kreises sind ebenfalls geöffnet.

Motorsägen und Tauchpumpen für Probebetrieb gestartet

Die Feuerwehren in den kreisangehörigen Städten haben sich vorbereitet. „Wir sind gewappnet“, erklärte zum Beispiel Etienne Lindner von der Öffentlichkeitsarbeit der Mettmanner Wehr, nachdem am Samstag alle Motorsägen und Tauchpumpen für einen Probebetrieb gestartet wurden. Auch alle Fahrzeuge sind noch einmal geprüft worden. Zudem wird das Personal der Wehr aufgestockt, auch bei der Feuerwehrleitstelle, um eine mögliche Einsatzflut schnellstmöglich koordinieren zu können. Zahlreiche Aktive der Freiwilligen Feuerwehr sind außerdem in Bereitschaft. „Dafür“, unterstreicht Lindner, „opfern sie ihre Freizeit – unabhängig davon, ob ein größeres Einsatzaufkommen anfällt.“

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat sich bereit gemacht: „Aufgrund der Sturmwarnung wird eine allgemeine Einsatzbereitschaft hergestellt. Die Gruppe Betreuung, Technik & Sicherheit & Führung sind bereits in Rufbereitschaft versetzt worden. Im Einsatzfall stehen wir der Feuerwehr Hilden unterstützend zur Verfügung“, erklärten die Einsatzkräfte in Hilden am Sonntag.

tws/kle/tobi/elm/Red