Billard BC Hilden spielt im Europapokal der Landesmeister

Hilden. · Im März tritt das Team des Deutschen Billard-Mehrkampf-Meisters 2019 bei der Finalrunde in Frankreich an.

 Markus Melerski überzeugte bei der Qualifikationsrunde in Spanien im Cadre 47/2.

Markus Melerski überzeugte bei der Qualifikationsrunde in Spanien im Cadre 47/2.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Über viele Jahre zählt das Quartett des BC Hilden in der Mehrkampf-Bundesliga zu den etablierten Billard-Teams. Dabei lieferten sich die BCH-Akteure immer wieder spannende Duelle mit dem Erzrivalen DBC Bochum, der sich als Seriensieger einen Namen machte. Doch auch die Hildener wussten stets zu glänzen und hatten renommierte Spieler in ihren Reihen. Wie Thomas Wildförster, der 1984 bei der Weltmeisterschaft Bronze im Einband holte. 2007 bejubelte der Erkrather den Titelgewinn des BCH im Verbund mit Top-Kräften wie dem aus Kaufbeuren stammenden Wolfgang Zenkner, dem Belgier Patrick Niessen und dem Berliner Sven Daske, der mittlerweile in Hamburg lebt.

Möglich machte die illustre Zusammenstellung der Mannschaft die Unterstützung durch den Hildener Unternehmer Alfred Haase, der im September 2006 im Alter von 77 Jahren verstarb. Ein halbes Jahr später siegten die Billard-Cracks im Finale der Deutschen Meisterschaft und widmeten den Titelgewinn ihrem Gönner.

Fortan musste der Verein mit einem kleinen Etat auskommen, setzte deshalb verstärkt auf Spieler aus der näheren Umgebung. Die tragende Säule blieb Thomas Wildförster. Gemeinsam mit Markus Melerski und Maarten Janssen gewann er 2019 erneut das Bundesliga-­Finale im Mehrkampf, besser gesagt: im Dreikampf. Denn in dieser Saison strich der Verband die Freie Partie aus dem Wettbewerb, stattdessen gab es nur noch die Begegnungen im Cadre 47/2 und 71/2 sowie im Einband.

Im Finale 2019 profitierten die Hildener auch vom Heimvorteil, wiesen den Favoriten DBC Bochum, dem die Tische im Vereinsheim des BCH an der Richrather Straße 186 nicht lagen, in die Schranken. „Die Harmonie in der Mannschaft ist ein Grundstein des Erfolgs, aber auch die Geschlossenheit“, nannte Wildförster seinerzeit die wesentlichen Trümpfe. Der Jubel war groß, zumal der Titelgewinn eine historische Note hatte, denn wenige Wochen später löste die Deutsche Billard-Union die Mehrkampf-Bundesliga auf, weil sich zu wenig Mannschaften anmeldeten. Statt dessen kämpfen Top-Teams wie Hilden und Bochum nun in der Oberliga Niederrhein beziehungsweise Westfalen um den Einzug ins Finale der Deutschen Meisterschaft – jetzt aber wieder im Vierkampf, also inklusive der Freien Partie. Aktuell stehen die Hildener in der Oberliga Niederrhein auf dem ersten Platz, den sie am Samstag mit einem 4:4 gegen die Billardunion Nord in der letzten Rückrundenbegegnung verteidigten.

Im Januar traten die Hildener zudem im Europokal der Landesmeister an – eine willkommene Herausforderung für das BCH-Trio. Im spanischen Vic bei Barcelona setzte sich der amtierende Deutsche Meister in der Qualifikation zunächst gegen den BC Soissons (Frankreich) mit 4:2 durch. Maarten Janssen gewann im Cadre 71/2 gegen Olivier Carreux und Markus Melerski im Cadre 47/2 gegen Pascal Dessaint. Einzig Thomas Wildförster musste sich im Einband Alan Remond geschlagen geben. In der Partie gegen Ausrichter Vic schlug Melerski den Ex-Europameister Esteve Mata, während Janssen gegen Raul Cuenca chancenlos war und auch Wildförster trotz Leistungssteigerung seine zweite Niederlage nicht verhindern konnte. Mit Siegen von Melerski gegen Wesley Mathysen und Janssen gegen Ronny Mathysen machten die Hildener im Duell gegen Belgien den Einzug in die Finalrunde klar. Wildförster fand gegen Nico van Hanegem dagegen nicht ins Spiel. Vom 13. bis 15. März geht es nun im französischen Douarnenez um den Europapokal-Titel.