Anne-Frank-Schule bekommt eine Mensa für 1,5 Millionen Euro

Auf dem Gelände entsteht ein moderner Bau. Es gibt drei Varianten.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Die ersten Kostenplanungen liegen ganz frisch auf dem Tisch. Das Projekt nimmt nun konkrete Formen an. Auf dem Gelände der Anne-Frank-Grundschule soll eine neue Mensa entstehen. Der Haupt- und Finanzausschuss machte auf seiner jüngsten Sitzung bereits 150 000 Euro locker — eine Art Anschubfinanzierung und Startschuss.

Drei ausgearbeitete Varianten stehen zur Auswahl: So könnte es einen zweigeschossigen Neubau geben (Kosten brutto 1,3 Millionen Euro). Variante zwei sieht einen eingeschossigen Neubau vor (knapp eine Million Euro). Bei der dritten Möglichkeit gibt es einen Neubau mit der Option, das Gebäude um ein Stockwerk zu erweitern (1,4 Millionen Euro). Verwaltungsintern favorisiert man offenbar ein zweigeschossiges Gebäude. Wann das Projekt realisiert werden kann, ist noch nicht ganz klar. Dies hängt von den weiteren Entscheidungen ab. Am 18. Dezember tagt dazu der Rat. Klar ist: Die Politik steht nach zäher Debatte (es gab unter anderem eine Ortsbesichtigung) vor einer Lösung.

Während die Schülerzahlen sinken, gibt es in den Offenen Ganztagsschulen (OGS) weiterhin Zuwachs. „Die Offenen Ganztagsschulen in Ratingen erfreuen sich nach wie vor wachsender Beliebtheit. Die Anmeldungen steigen, und die Teilnehmerquote wächst stetig“, so das Schulverwaltungsamt. Bei diesen starken Zuwächsen stoßen die Einrichtungen allerdings vielfach an ihre räumlichen Grenzen. Deutlich wird dies jeweils in der Mensa, der „natürliche Engstelle der Betreuung“. Das geht aus einem Situationsbericht hervor, den die CDU-Fraktion bereits im Februar beantragt hatte.

Die Vorlage der Verwaltung zum Ist-Zustand kam rechtzeitig zur großen Flüchtlingswelle: Die zunehmende Zahl von Flüchtlingskindern ist noch nicht berücksichtigt, doch geben die Raumanalysen Anhaltspunkte für mögliche Kapazitäten. Die jedoch sind teilweise jetzt schon einzuschränken, während die Betreuungsquote weiter steigt. Im Schuljahr 2010/2011 lag sie noch bei etwa 45 Prozent, 2015/2016 ist sie bereits bei fast 58 Prozent angekommen. Bei der Stadt rechnet man mit einem jährlichen Zuwachs von zwei Prozent — ohne Flüchtlingskinder. Das Maximum sei bei 75 Prozent erreicht.

Dreh- und Angelpunkt ist in allen OGS die Essensausgabe: Sie muss in einem kleinen Zeitfenster organisiert werden. Engpässe im Mensabetrieb wurde bereits erkannt und angegangen. Problemschulen sind Paul-Maar-Schule, Anne-Frank-Schule und Wilhelm-Busch-Schule (WBS). Die Busch-Schule hat in diesem Schuljahr allein 17 Kinder mehr als im vergangenen Jahr aufgenommen. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Hausmeisterwohnung umgebaut.

Der Verein WBS Ganztag hat nach Angaben der Stadt unter anderem die Mensa technisch für den erhöhten Andrang hergerichtet (unter anderem mit neuer Spülmaschine und Lüftung). Der Speisesaal der Mensa stoße jedoch an seine räumlichen Grenzen. Die Paul-Maar-Schule kooperiert bereits mit dem Jugendtreff bei der Essensausgabe, doch es werden weitere Umbauten nötig sein. Sie sind bereits beschlossen worden.