Autohandel an Asylunterkunft soll größer als angenommen sein
Mancher gibt an, dass das Geschäft am Flüchtlingsheim floriert. Die Stadt agiere nicht — aus Angst vor Repressalien.
Der Skandal um den florierenden Autohandel in der Flüchtlingsunterkunft auf der Straße Am Sondert in Breitscheid weitet sich aus. So soll das Geschäft mit Pkw, die auf dem Gelände stehen, weitaus größer sein als zunächst angenommen.
Ein Experte, der in der Versicherungsbranche arbeitet und mit Autos zu tun hat, berichtete, dass am dortigen Standort auch Gewalt und Angst vor Repressalien im Spiel seien. Die Stadt habe jahrelang weggeschaut — offenbar aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen aus einer Szene, die dem Vernehmen nach feste Strukturen hat.
Die CDU-Fraktion hatte die Diskussion um die zum Teil indiskutablen Zustände in den Asylbewerberheimen ins Rollen gebracht. So soll es demnächst einen Maßnahmenkatalog geben. Sozialdezernent Rolf Steuwe nahm am vergangenen Montag an der Fraktionssitzung teil.
Zudem zeichnet sich immer mehr ab, dass der Standort an der Mettmanner Straße keine Zukunft hat. Dort herrschen ebenfalls skandalöse Zustände. Die Stadt hat nach Angaben von CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus bereits Mitarbeiter hineingeschickt, die nun wichtige Reparaturen vornehmen sollen. Mittelfristig ist klar, dass diese Unterkunft aufgelöst werden muss.
Die SPD schlägt vor, die Stadt-Immobilie zu verkaufen. Zunächst gehe es darum, möglichst schnell weitere Kapazitäten zur Aufnahme von Asylbewerbern zu schaffen, so Steuwe. Der Erste Beigeordnete rechnet mit einer weiteren Flüchtlingswelle. Auch in benachbarten Städten ist der Unterbringungsdruck groß.