Besinnlicher Weihnachtsmarkt an der Kirche

Die kleine Budenstadt an St. Peter und Paul feiert ihr bereits zehnjähriges Bestehen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Das Motto ist klar umrissen: Kirche statt Kommerz, Besinnlichkeit statt Buden-Rummel. Und das Konzept ist aufgegangen. Der Weihnachtsmarkt an St. Peter und Paul gehört längst zum festen, höchst willkommenen Angebot in der Altstadt.

Ein Weihnachtsmarkt auf der großen Fläche in Stadtmitte ist ja schon was. Aber an diesem und dem darauf folgenden Wochenende bekommt er quasi traditionell einen Mitbewerber. Der christliche Weihnachtsmarkt öffnet am 9., 10., 16. und 17. Dezember seine Blockhäuschen — und das jeweils von 11 bis 20 Uhr. Im vergangenen Jahr feierte das liebevoll gestaltete Angebit sein zehnjähriges Bestehen. Es war von Beginn an ein alkoholfreies und beschauliches Unterfangen, dem Gemeinwohl verpflichtet und stark an sozialen und kirchlichen Einrichtungen orientiert. Hintergrund: Jedes Jahr bekommen Ratinger Organisationen den Erlös.

„Wir unterstützen auch in diesem Jahr wieder Einrichtungen unserer Stadt, die sich um das Wohl benachteiligter Kinder und Familien kümmern“, erklärt Initiatorin Ursula Theißen. Dazu wird nicht nur Geld im Verkauf an den Blockhütten erwirtschaftet, dafür wandeln sich Suppe, gespendeter Kuchen und allerlei Getränke im Begegnungszelt letztlich in bare Münze. Dieses Zelt steht nicht weit vom Hauptportal der mächtigen Pfarrkirche St. Peter und Paul und erlaubt sogar einen klaren Blick durchs Dach hinauf zum stilisierten, beleuchteten Adventskranz am Turm. Und das, während man seinen Kaffee trinkt und seinen Kuchen isst. Im Zelt gibt es auch eine Spiel- und Malecke für die Kleinsten und einen Wunschbaum, der die Strecke zwischen Kindern, die’s brauchen, und edlen Spendern mit Hilfe seiner auf Zettel geschriebenen Weihnachtswünsche.

Ringsum lädt die Holzwerkstatt Kinder zum Basteln ein, kann man sich in diesem Jahr an einem Aktionshäuschen auf besondere Art weihnachtlichen Symbolen und Menschen an der Krippe nähern. Es gibt Spekulatius mit einem St. Peter und Paul-Motiv und ein musikalisches Rahmenprogramm. Wer neben dem Geschehen ein wenig Stille sucht, der Advent findet sie in der Kirche beim Besuch der Vorkrippe, die nach und nach bis zum Heiligen Abend aufgebaut wird.

Die Premiere vor zehn Jahren hatte einen langen Vorlauf mit vielen Vorbereitungen. Gemeindemitglieder hatten sich immer wieder über den blanken Kommerz vor den Toren der Kirche geärgert, über den Kirmes-Trubel mit Gedröhne. Damit sollte Schluss sein: St. Peter und Paul bestückt den Vorplatz mit eigenen Ideen, die in einer Projektgruppe entwickelt wurden.

„Es war Riesen-Kraftakt“, erklärte Ursula Theißen. Die beiden Markt-Wochenenden waren thematisch gegliedert. Da ging es vor allem um die Heiligen im Advent. Am zweiten Wochenende stand der Markt im Zeichen der weihnachtlichen Symbole wie Engel, Stern, Glocke und Herz. Aus diesen Anfängen wurde ein festes Angebot, das die Bürger gerne annehmen: Einfach mal zur Ruhe kommen in all dem Trubel.