Bezirksausschuss stimmt für Neubau an der Melchior-Straße
In Lintorf sollen nach dem Willen der Politiker im Ortskern acht Wohnungen für seniorengerechtes Wohnen entstehen.
„Wir sind mit diesem Beschluss überhaupt nicht zufrieden“, ärgert sich Detlev Czoske von der Bürger Union. Lange hatte es Ärger gegeben um den Bebauungsplan an der Johann-Peter-Melchior-Straße im Ortskern, nun beschloss der Bezirksausschuss gegen die Stimmen der Bürger Union, dass das dort leer stehende Gebäude abgerissen werden soll und ein Investor hier Seniorenwohnungen errichten kann.
„Aus Sicht von CDU, SPD und FDP bietet das Vorhaben die Chance, der Nachfrage insbesondere von Senioren nach zentrumsnahen Wohnangeboten mit fußläufigem Anschluss an Ärzte, Geschäfte und Angebote des ÖPNV Rechnung zu tragen“, so CDU-Mann Patrick Anders.
Es sollen acht barrierefreie Wohnungen mit sechs Doppelparkern und zwei Stellplätzen zuzüglich eines Bedarfsstellplatzes auf der Johann-Peter-Melchior-Straße/Wedenhof entstehen. „Das sind noch weniger Stellplätze als in der Ursprungsplanung“, sagt Czoske. Für Baudezernent Jochen Kral eine logische Entwicklung: „Der erste Plan sah Familienwohnungen vor, dafür braucht man mehr Stellplätze als für Senioren.“
Ein weiter Kritikpunkt der Bürger Union: Das neue Gebäude passe nicht ins Bild der Straße. Auch das sah die Mehrheit des Ausschusses anders: „Die Verwaltung hat in ihrer Vorlage beschrieben, dass das Grundstück von einer heterogenen Bebauung umgeben ist“, so die Mehrheit der Politiker. So befinden sich in direkter Nachbarschaft zweieinhalb und dreieinhalb-geschossige Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser sowie eine Schule. Detlev Czoske dazu: „Der geplante Neubau passt hier nicht hin. Wir sind für Seniorenwohnungen im Ortskern, aber dass hier Interessen eines Investors mehr wert sind als die der Anwohner ist für uns nicht nachvollziehbar.“ So sei die 2014 beschlossene Tiefe des Neubaus von 47,5 Meter um zwei Meter erhöht worden, in der Breite sind es gegenüber der ursprünglichen Variante sogar zweieinhalb Meter mehr. Einzig die Höhe von knapp neun Metern sei gleich geblieben.
Die Kosten für einen neuen Gehweg von knapp 23 000 Euro übernimmt fast komplett der Investor. Den Rest muss der Hauseigentümer zahlen, vor dessen Grundstück ebenfalls der Gehweg neu gemacht wird.