Brandserie am Citytreff

Fehlalarme und Brandlegungen häufen sich in jüngster Zeit auffallend. Es sprießen Gerüchte über Zusammenhänge mit der Disco.

Ratingen. Eine merkwürdige Serie von Fehlalarmen und Brandlegungen am Citytreff (ehemaliges Hertie-Haus) an der Düsseldorfer Straße hält seit einigen Tagen Feuerwehr und Polizei auf Trab. Vorläufiger Höhepunkt war Dienstagnacht, als ein großer Altpapiercontainer auf dem Ladehof direkt unter die rückwärtige Fensterfront von C & A geschoben und angezündet worden war.

Durch die Flammen und Hitze war eine Fensterscheibe geplatzt, so dass der Rauch ins Gebäudeinnere zog und die Brandmeldeanlage auslöste. Die ebenfalls ausgelöste Sprinkleranlage verhinderte ein Übergreifen der hochschlagenden Flammen aufs Gebäude. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen und untersuchte den Einsatzort nach möglichen weiteren Brandherden.

Der durch Brandrauch und Wasser aus der Sprinkleranlage verursachte Sachschaden wird auf mehrere tausend Euro geschätzt. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der Container von seinem regulären Standort weggeschoben und bewusst an der Hausfront abgestellt und angezündet worden war.

Dieser Brand war der insgesamt sechste Vorfall am Citytreff innerhalb der vergangenen zwölf Tage. Teils waren es mutwillig ausgelöste Feueralarme, teils echte Brandlegungen. Allein am 23. September musste die Feuerwehr dreimal zum Citytreff ausrücken: Am Nachmittag war über einen eingedrückten Meldeknopf Feueralarm ausgelöst worden, drei Stunden später hatten auf zwei Tiefgaragenebenen zwei Müllbehälter gebrannt, und kurz nach 22 Uhr brannte eine Holzpalette an der Einfahrtschranke. Einen Tag später soll es zum Auftritt eines angeblichen Investors in der Diskothek „Nightlife“ gekommen sein.

Diese ungewöhnliche Alarmserie beschäftigt nicht nur die Polizei, sie lässt auch Gerüchte im Zusammenhang mit der gerade geschlossenen Discothek „Nightlife“ aufkommen. Der Disco soll einen Tag vor dem ersten Feueralarm ein Insolvenzantrag des Finanzamtes zugestellt worden sein.

„Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Ulrich Löhe auf Anfrage. Aus seiner Sicht seien die Vorfälle so unterschiedlich, dass sie derzeit noch nicht unter einen Hut gebracht werden könnten. Besondere Umstände oder Vorgänge würden aber in die Ermittlungen immer mit einfließen. „Dann wird auch das Umfeld erhellt.“ Nach Informationen der WZ sollen manche Alarme ausgelöst und Brände gelegt worden sein, obwohl die Tiefgarage geschlossen war.