Angeblich soll die Mayersche Buchhandlung der Ankermieter in dem neuen Objekt werden, also die meiste Verkaufsfläche für sich beanspruchen wollen. „Ich will nicht bestreiten, dass wir vielleicht in 24 Monaten in Ratingen eine Filiale eröffnen, aber es steht nichts Konkretes fest. Zudem sind wir ja mit vielen Investoren im Gespräch“, sagte am Dienstag eine Sprecherin des Unternehmens auf WZ-Nachfrage.

Johannes Bekker, Geschäftsführer des Investors des Projekts, die Immo Vero GmbH aus Düsseldorf, bestätigt, dass es Gespräche mit der Buchhandelskette gab: „Die Mayersche Buchhandlung hat, wie viele andere auch, ihr Interesse bekundet.“ Doch wie würden die Ratinger es finden, wenn in das neue Stadttor die Buchhandelskette einzöge? Die WZ hat nachgefragt.

„Noch eine Buchhandlung brauchen wir hier in Ratingen nicht. Davon gibt es doch mehr als genug. Ein Bekleidungsgeschäft für Männer wäre gut“, sagt Hannah Schmitz. Sie könnte sich aber auch vorstellen, dass es neben den Geschäften auch ein Angebot für die Jugendlichen in dem Gebäude gibt.

Dass es ausreichend Buchhandlungen gibt, sieht auch Detlef Bargmann so. „Mir fallen gleich drei Geschäfte in der Innenstadt ein, in denen ich ein Buch kaufen kann. Und dort bekomme ich alles, was ich brauche.“ Seiner Meinung nach sollten in das neue Stadttor mehrere kleinere Geschäfte nach dem Shop-in-Shop-Prinzip einziehen.

„Toll fände ich aber auch, wenn es wieder ein Restaurant in dem neuen Kaufhaus gäbe.“ Eva Siegmund vermisst ein Bekleidungsgeschäft, „das qualitativ gute Ware anbietet“. Eine Buchhandlung ist ihrer Ansicht nach „überflüssig“. „Es fehlt an Geschäften, in denen wir ältere Menschen Bekleidung finden. Wenn ich mir einen Mantel kaufen will, muss ich immer nach Düsseldorf fahren.“

Dass die Mayersche Buchhandlung einziehen wird, davon ist Detlef Michel überzeugt. „Auch wenn die behaupten, dass das alles noch nicht feststeht. Das ist doch schon eine abgesprochene Sache im Rathaus. So läuft es doch immer. Dabei ist eine weitere Buchhandlung nicht das, was hier in Ratingen gebraucht wird.“

Für ihn müssten mehrere Bekleidungsgeschäfte in das Stadttor einziehen. „Und es dürfen keine Billigläden Mieter werden. Wenn die kommen, dann verwaist das Stadttor genauso wie auch Aufterbeck.“

Für Georg Schönau fehlt ein Musikladen in Ratingen. „Das wäre schön, wenn es den im Stadttor gäbe. Nirgendwo in der Innenstadt kann ich CDs kaufen. Auch ein Klamottenladen, in dem mehr für Männer angeboten wird, wäre eine Bereicherung.“

Tobias Almich sieht das genauso, würde sich aber auch ein Elektrogeschäft lieber wünschen als eine weitere Buchhandlung. „Das wäre völlig falsch, wenn die Mayersche kommt. Wer soll da bitte kaufen? Bisher gibt es nur einen kleinen Elektroladen in der Stadt, Buchhandlungen dagegen sind mehr als ausreichend vorhanden.“