Bürger Union fordert Müll—App
Die Fraktion setzt sich in ihrem Antrag für ein gepflegteres und sauberes Erscheinungsbild der Innenstadt ein.
Ratingen. Die Fußgängerzone soll sauberer werden — aber bitteschön auch dort, wo die Kommune eigentlich gar nicht zuständig ist: Nämlich auch auf privaten Grundstücken, die öffentlich zugänglich sind. Das schlägt die Bürger Union (BU) vor und will eine mögliche Satzungsänderung prüfen lassen.
In einem Antrag der BU für Hauptausschuss und Rat heißt es zur Begründung: „Während die vom Amt für kommunale Dienste zu reinigenden öffentlichen Flächen in der Ratinger Innenstadt einen überwiegend guten Reinigungsstandard aufweisen, ist zunehmend festzustellen, dass auf öffentlich gewidmeten Privatflächen in der City (exemplarisch seien genannt der Arkadenhof, der Luwenshof, der Martin-Luther-Hof oder der Franz-Rath-Platz), die nach momentanem Stand durch die Grundstückseigentümer zu pflegen sind, eine verbesserungswürdige Reinigungsqualität anzutreffen ist.“
Dies habe die Fraktion der Bürger Union auch fotografisch dokumentiert. Dabei falle insbesondere eine sehr starke Verunkrautung der Flächen auf: „Diese ist von den Anliegern ohne professionelle Gerätschaften nur sehr mühevoll zu beseitigen. Um diesen bedauernswerten Zustand nachhaltig verbessern zu können, sehen wir die Verwaltung in der Pflicht, geeignete Maßnahmen zu prüfen und diese dann gegebenenfalls umzusetzen“, hieß es von Seiten der BU.
Rainer Vogt, Fraktionschef der BU, sagt: „Unserer Auffassung nach soll geprüft werden, ob und in welchem Umfang die regelmäßige Reinigung dieser Flächen von der Stadt übernommen werden kann. Zur Prüfung gehört selbstredend auch eine Kostenschätzung nebst Auswirkung auf die damit verbundenen Gebühren. Ebenfalls ist die Auswirkung auf die im Falle einer Umsetzung der Maßnahme benötigte zusätzliche Personalressource beim Amt 70 darzustellen.“ Man sei davon überzeugt, dass durch eine professionelle Reinigungsleistung ein nachhaltig verbessertes Erscheinungsbild der Ratinger Innenstadt erreicht werden kann. Die Verwaltung solle beauftragt werden, eine mögliche Änderung der Straßenreinigungssatzung der Stadt Ratingen rechtlich zu prüfen, mit dem Ziel, die Reinigungsleistungen auch auf private Flächen, die öffentlich gewidmet sind, auszudehnen. Das Ergebnis soll dem Ausschuss für Stadtentwicklung sowie dem Hauptausschuss und Rat in einer Vorlage zur Beratung vorgelegt werden.
Der Dreck und der Müll in der Stadt sind seit langem ein Ärgernis. Und die die BU will eine weitere Initiative starten. Die Idee: Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Ratingen Marketing GmbH (RMG) die Einrichtung einer städtischen Müll-App zu prüfen und die Ergebnisse dieser Prüfung der Arbeitsgruppe „Sauberes Ratingen“ sowie im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss in einer Vorlage vorzustellen. Dieser Ausschuss sowie Hauptausschuss und Rat sollen dann über die Einführung der App entscheiden.
Schon seit geraumer Zeit werde von vielen Bürgern die zunehmende Vermüllung der Stadt beklagt. Die Fraktion der Bürger Union nimmt dies zum Anlass, eine technische Lösung vorzuschlagen, mittels derer die Kommunikation zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung entschieden verbessert werden könnte. Viele Kommunen haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit der Installation einer sogenannten „Müll-App“ machen können. Hierbei können Bürger wilde Müllkippen, Abfallansammlungen an Containerstandorten oder überfüllte Müllbehälter im Stadtgebiet mittels Fotodokumentation und kurzer Mitteilung per App den kommunalen Diensten melden.
Dank der GPS-Ortungsfunktion des Smartphones sei der genaue Fundort sofort klar ersichtlich. Dies sei gegenüber der herkömmlichen telefonischen Meldung zum einen nutzerfreundlicher für die Bürger, zum anderen auch weniger zeitintensiv für die Fachverwaltung.