C&A-Neueröffnung im Stadttor zieht Ratinger an
Nach dem Umzug des Kaufhauses wird nun ein Mieter für das alte Hertie-Haus gesucht.
Ratingen. „Das ist richtig schön geworden hier, wirklich ganz toll.“ Das Urteil von Gerlinde Demma dürfte Johannes Becker runtergehen wie Öl: Der Geschäftsführer von Immo Vero, die das Stadttor vermarktet, konnte am Donnerstag tief durchatmen: Mit der Eröffnung des Ankermieters C&A ist das Kapitel weitgehend abgeschlossen. Mit dem neuen Komplex sei die Bechemer Straße von einer 1b- zu einer 1a-Lage gemacht worden. Das sei jetzt einer der besten Standorte in Ratingen.
Vor einem Monat etwa hatten eine große Filiale der Drogeriekette Rossmann und ein Optiker eröffnet. Schon damals gab es eine spürbare Belebung der Bechemer Straße.
Am Donnerstag herrschte dort zeitweise Ausnahmezustand durch Neugierige und Schnäppchenjäger zur C&A-Eröffnung. Der Modekonzern hat sich räumlich nur wenig verändert: Der alte Standort im ehemaligen Hertie-Haus ist nur ein Steinwurf entfernt. Die neue Filiale im Stadttor bietet aber mit 1900 Quadratmetern eine fast doppelt so große Verkaufsfläche und ein erweitertes Sortiment. So ist etwa der Bereich Herrenmode — generell ein Stiefkind in Ratingen — deutlich vergrößert worden. Zur Freude vieler Einkäuferinnen. „Das war Zeit, dass die das Angebot aufgestockt haben. Sonst gibt es in Ratingen ja kaum Herrensachen“, sagte Erika Solinski. Dass ihr das Sortiment zugesagt hat, konnte man an prallen Einkaufstaschen sehen.
Mit dem Wegzug von C&A rückt das alte Hertie-Haus an der Düsseldorfer Straße wieder verstärkt in den Blickpunkt. Denn nunmehr zieht dort lediglich das Fitness-Studio ein paar Leute an.
Dem Vernehmen nach soll es aber große Pläne für den markanten Kasten aus den 1970er-Jahren geben. Er soll baulich auf Vordermann gebracht werden — vor allem der momentan mehr abschreckende als einladende Eingangsbereich. Als künftiger Hauptmieter ist ein Elektromarkt oder Elektronikriese im Gespräch. Von der Lage her — zwischen Busbahnhof und Fußgängerzone — hat der „City-Treff“, wie das Gebäude auch einmal genannt wurde, durchaus Potenzial.