Das Bergische Chorfest begeistert die Zuhörer im Ferdinand-Trimborn-Saal

Chöre aus Ratingen, Hardenberg, Engelskirchen und Langenfeld trugen Werke bekannter Komponisten vor.

Ratingen. Im vollbesetzten Ferdinand-Trimborn-Saal begrüßte der Vorsitzende des „Bergischen Chorfestes“ Heinz Lange das zum Teil aus dem gesamten Ober- und Niederbergischen Raum angereiste Publikum zu einem außergewöhnlichen Konzert. Die Mitglieder des Kammerchors Hardenberg trugen einen Strauß alter deutscher Volksliedsätze von Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Friedrich Silcher und Johannes Brahms vor, wobei das Mozartlied „Männer suchen stets zu naschen“ besonders gefiel. Leider wurden alle sechs Vorträge von der Leiterin Anna Levina-Mejeritski vom Klavier aus dirigiert und unnötigerweise von ihr auch noch mit sonorem Solosopran übertönt.

Herrlich erfrischend war das Klarinetten-Trio der Musikschule mit einer Komposition von Neil Garland mit dem Titel „Pepper and Salt“. Unter der Einstudierung von Bernd Bolsinger spielten Carolin Geitner, William Champion und Isabel Adorf dieses hochinteressante Stück in vier Sätzen äußerst bravourös.

Allegra Musica aus Engelskirchen unter der Leitung von Manfred Schümer sang a cappella Sätze von Hans Leo Haßler und Orlando di Lasso. Es folgten Chorsätze von Robert Schumann und Johannes Brahms. Der Satz „Im Auto über Land“ stammte aus der Feder des Chorleiters.

Nach der Pause stellte sich der Kammerchor Langenfeld unter der Leitung von Christoph Willer vor. Die 16 Damen und Herren trugen sehr anspruchsvoll a cappella zwei Stücke alter Meister (Haßler, Donati) vor. Drei Lieder nach Texten von Heinz Erhard waren von Michael Schmoll humoristisch und witzig komponiert worden: Die sehr gute Beherrschung der Dynamik und die exzellent deutliche Aussprache der Sänger bei den Stücken „Die Made“, „die Fliege“ und „Singe, wem Gesang gegeben“, begeisterten das Publikum.

Der Höhepunkt war der Auftritt des Ratinger Kammerchores unter der Leitung von Dominikus Burghardt. Einführend sangen sie von Emil Naumann „Herr unser Herrscher“ und zeigten schon hier ihre hervorragende Beherrschung von Agogik, Dynamik und Artikulation. Mit „Cantate Domino“ diesmal von einem noch lebenden Komponisten (Vytautas Miskinis) wurde in hervorragender Weise auch die zeitgenössische Chormusik bedacht. Die Ballade „Der Feuerreiter“ von Hugo Distler erklang hochdramatisch, wie in einem 3D-Krimi. Beim „Exultate Deo“ von Marek Jasinski wurden nochmals alle Register der modernen Chormusik gezogen. Stürmischer Applaus, der nicht enden wollte. Erst nach einer Zugabe mit dem „Jagdlied“ von Felix Mendelssohn Bartholdy entließ das Publikum diesen hervorragenden Meisterchor.