Der Rathausbau verzögert sich

Es brummt: Rund 200 Handwerker sind im Inneren des Hauses tätig. Im Westflügel wird das Bürgerbüro untergebracht.

Foto: Norbert Kleeberg

Ratingen. Es sind die letzten Monate auf der Rathaus-Baustelle. Die Arbeiten am Neubau an der Minoritenstraße schreiten voran, obwohl der Baufortschritt aktuell eher unbemerkt abläuft. Da die Fassaden geschlossen sind, ist nur schwer erkennbar, dass innerhalb des Gebäudes rund 200 Handwerker damit beschäftigt sind, den Innenausbau und die Haustechnik zu installieren. Es geht also stark voran.

Vor dem Rathaus ist der Platz für die Abdichtungsarbeiten der Tiefgarage freigeräumt worden, um anschließend die Pflaster- und äußeren Gestaltungsarbeiten verrichten zu können. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass die Firma Köster GmbH etwas später als geplant, aber noch im dritten Quartal 2018, das Gebäude an die Stadt übergeben kann.

„Die Firma Köster hat uns darüber informiert“, berichtete Bürgermeister Klaus Pesch, der insgesamt mit der Bauabwicklung zufrieden ist. Intern spricht man von einer mehrwöchigen Verspätung. Doch dieses Zeit-Problem nimmt sich eher gering aus angesichts der Tatsache, dass man mit der Fertigstellung des neuen Rathauses bereits für den Herbst 2016 gerechnet hatte. Vieles kam dazwischen. Unter anderem wurde darüber debattiert, wie das Projekt abgewickelt werden soll. Man entschied sich dann doch für einen Generalunternehmer.

Doch zurück zu den aktuellen Planungen: Die Verwaltung hat bereits jede Menge Möbel für den Einbau bestellt. Die Inbetriebnahme der Haustechnik sowie die Lieferung und der Einbau der aktiven Datennetzkomponenten werden auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber wenn alles planmäßig verläuft, kann das Gebäude dann zum Jahreswechsel in Betrieb genommen werden.

Im Bereich des Klosters werden derzeit die alten Außenwände saniert. Anschließend kann die neue Klostergartenmauer gebaut werden, die den inneren Hochzeitsgarten einfrieden wird. Vielleicht können dann schon Anfang nächsten Jahres die ersten schönen Hochzeitsbilder im neuen Garten entstehen. Die Stadt Ratingen geht nach dem derzeitigen Stand davon aus, dass das vom Rat genehmigte Kostenbudget in Höhe von fast 33 Millionen Euro für das Gesamtprojekt „Teilsanierung und Teilneubau Rathaus Ratingen“ eingehalten werden kann.

Das neue viergeschossige Hauptgebäude (mit Tourist-Info und Kreis-Service-Center) und der Ostflügel (dreigeschossig, mit Kantine) bilden einen L-förmigen Komplex. In dem Neubau werden gut 100 Doppel- und Einzelbüros eingerichtet. Insgesamt werden dort künftig knapp 200 Mitarbeiter der Verwaltung ihren Arbeitsplatz haben.

Der Westflügel, der vom alten Rathaus übrig geblieben ist, wird nach erfolgter Kernsanierung im Erdgeschoss das Bürgerbüro und im ersten Obergeschoss den Ratssaal beherbergen. Unter diesem Gebäudeteil befindet sich die (teilsanierte) Tiefgarage, die 94 Stellplätze bieten wird. Man geht davon aus, dass die Kantine auch von Kunden, die nicht aus dem Rathaus kommen, genutzt wird. „Das Mittagstischangebot in der Ratinger Innenstadt ist ja schon riesig“, stellte der Verwaltungschef fest, „aber es bietet sich mit der neuen Kantine eine weitere Möglichkeit, in der City essen zu gehen.“ Und der Handel verspricht sich von der Rückkehr der städtischen Mitarbeiter einen gehörigen Umsatzschub.