Düsseldorfer Platz: „Zora“ kostet 6,3 Millionen

Das von vielen bevorzugte Konzept zum Umbau des Düsseldorfer Platzes verschlingt doppelt so viel wie der Alternativentwurf „Ratinger Thor“.

Ratingen. Wie viele Millionen dürfen es denn sein? An diese Frage ist auch die künftige Neugestaltung des Düsseldorfer Platzes geknüpft. In einer brandneuen Drucksache hat das städtische Planungsamt die Kosten für die beiden favorisierten Konzepte überschlägig ermittelt und gegenübergestellt.

Das Konzept „Zora“ der Bochumer Architekten- und Planungsgemeinschaft wbp würde die stattliche Summe von mehr als 6,3 Millionen Euro verschlingen. Allein das Glasdach wird mit 3,2 Millionen Euro veranschlagt.

Fast halb so teuer ist dagegen das Konzept „Ratinger Thor“ der Arbeitsgemeinschaft Contur 2, für das 3,1 Millionen Euro an Kosten für Tief- und Städtebau angegeben wurden.

Dass diese vom Tiefbauamt überschlägig errechneten Zahlen erst kurzfristig zur Sitzung des Stadtentwicklung- und Umweltausschusses übermittelt wurden, sorgte bei den Ausschussmitgliedern für wenig Begeisterung.

Mit der Mehrheit von CDU und Bürger-Union wurde dann aber — den Anträgen beider Fraktionen entsprechend — beschlossen, das Bochumer Büro wbp mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung zu beauftragen. SPD und FDP stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich, weil sie die Zahlenkolonnen erst noch genauer sichten wollten.

Angesichts der veranschlagten Kosten verschlug es manchem im Ausschuss die Sprache. Zumal der Erste Beigeordnete Klaus-Konrad Pesch gebetsmühlenartig wiederholte, dass die Berechnungen noch recht vage seien und noch völlig offen sei, ob und wie viele Zuschüsse es geben könnte.

Hermann Pöhling, Grünen-Stadtrat und Ausschussvorsitzender, sagte gegenüber der WZ: „Ich will einen Busbahnhof und keine Erlebniswelt. Mir reicht eine funktionale Umgebung.“

Für den kompletten Umbau des Düsseldorfer Platzes (Tiefbauarbeiten, Ampeln, Beleuchtung) sowie die Verlegung der Haltestelle Grabenstraße zum Rathaus hat das Tiefbauamt Kosten von 2,3 Millionen Euro ermittelt. Mit allen Außenanlagen — Überdachung Haltestelle, Kiosk, Servicecenter Rheinbahn — klettern die Kosten für den wbp-Entwurf auf 6,3 Millionen Euro. Nach Abzug von möglichen Fördermitteln (3,45 Millionen) bliebe ein Eigenanteil von 2,8 Millionen Euro.

Beim Contur-Konzept (fast 3,2 Millionen Euro abzüglich 1,9 Millionen Fördermittel) wäre ein Eigenanteil von knapp 1,3 Millionen Euro zu stemmen.

In Anbetracht dieser Differenz hält die SPD-Fraktion eine Wirtschaftlichkeitsprüfung für „unverzichtbar“, bei der auch Folge- und Unterhaltungskosten dargestellt werden sollen. Die Contur-Variante habe wegen größerer Vandalismusanfälligkeit möglicherweise höhere Folgekosten, die bei dem teureren „Zora“-Enwurf nicht zu befürchten sind.

Die FDP-Fraktion hält diese Variante allerdings angesichts der Haushaltssituation und anderer kostenträchtiger Vorhaben für „unverantwortlich“ und kritisiert „die Ausgabementalität von CDU und BU“. Die Liberalen befürchten vor allem durch die Pflege des riesigen Glasdaches dauerhaft hohe Folgekosten.