Eisläufer müssen warten

Die Stadt lehnt eine mobile Eishalle aus Kostengründen ab. Die Ice Aliens erhalten ein Darlehen.

Ratingen. Erst wenn die Eissporthalle am Sandbach komplett saniert ist, wird es wieder eine Eislauffläche — auch für die Öffentlichkeit — in Ratingen geben. Die Überlegungen, als Ersatz eine mobile Eishalle anzumieten, sind in der Verwaltung aus Kostengründen als erledigt abgehakt worden: zu teuer.

Die Anmietung einer „faltbaren Aluminium-Eispiste“ hätte für vier Monate mehr als 126 000 Euro Miete gekostet. Die Anlage wäre äußerst spartanisch: eine 60 mal 30 Meter große Eisfläche samt Kälteaggregat sowie einer Holzbande — mehr nicht.

Abgesehen davon, dass kein geeigneter Standort in Sicht wäre, müsste noch für eine umfangreiche Infrastruktur gesorgt werden: Strom- und Wasserversorgung, Sanitär- und Umkleideräume, Zuschauertribünen, Überdachung. Hinzu käme, dass die komplette Bandenwerbung dem Vermieter zur Verfügung gestellt werden müsste, die Ice Aliens also nicht einmal auf diesem Weg die Möglichkeit hätten, Einnahmen zu erzielen. Gründe genug, von dieser Alternative Abstand zu nehmen.

Stattdessen will die Stadt den Aliens erneut mit 106 000 Euro unter die Arme greifen, damit der Spiel- und Trainingsbetrieb für die Übergangszeit von September bis Dezember gewährleistet werden kann. Gemeinsam mit der Vereinsführung hat das Sportamt Lösungen entwickelt. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei ein Finanzkonzept.

Die wichtigsten Eckpunkte sehen eine Reduzierung des Gesamtetats um 24 000 Euro vor — unter anderem durch Verringerung der Trainerkosten im Nachwuchsbereich. Außerdem soll die Stadt auf Mieten und Werbeabgaben verzichten und monatlich 15 000 Euro für die Anmietung von Eiszeiten in fremden Hallen zuschießen. Für den laufenden Betrieb braucht der Verein eine städtische Geldspritze bis maximal 60 000 Euro.

Aliens-Vorsitzender Kay Adams findet diese Lösung brauchbar. „Damit können wir das Ganze ohne Existenzsorgen in aller Ruhe angehen.“

Der Verein will sich dabei noch stärker einbringen — etwa durch die Organisation eines All-Star-Spiels zur Wiedereröffnung der Halle. „Geschenkt“ bekommen die Aliens die 106 000 Euro nur zum Teil: als „Finanzierungszuschuss zur Förderung des Eishockeysports in Ratingen“. Ein Teilbetrag — entweder die Hälfte oder ein Viertel — soll als zinsloses Darlehen gewährt werden, das nach spätestens 20 Jahren zurückgezahlt sein muss. Adam: „Kein Darlehen wäre uns natürlich am liebsten.“