Ratingen Elektroarbeiten legen Rathaus lahm
Ratingen. · Am Samstag, 29. Februar, werden Stromkabel ausgetauscht. Dadurch ist der Service für Bürger eingeschränkt.
Da geht nichts mehr: Weil Stromkabel ausgetauscht werden müssen, ist das gesamte Rathaus am Samstag, 29. Februar, sozusagen ohne Saft. Obwohl für diese notwendigen Arbeiten bewusst das Wochenende ausgewählt wurde, hat dies doch Auswirkungen auf den Bürger, denn das Bürgerbüro und die Touristinfo können ohne Stromversorgung nicht wie üblich an dem Samstagvormittag öffnen.
Ein paar Tage später – am Mittwoch, 4. März – muss das Bürgerbüro ebenfalls geschlossen bleiben. Grund: Das Meldeprogramm wird auf einen anderen Server gelegt, während der Umstellungsarbeiten ist also kein Zugriff auf die Meldedaten möglich. Der Server-Umzug erfolgt bewusst an einem Tag mit kürzeren Öffnungszeiten (8 bis 12 Uhr). Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis.
Stadtverwaltung rät Bürgern, Online-Terminvergabe zu nutzen
In diesem Zusammenhang wird noch einmal auf die Möglichkeit der Online-Terminvergabe über die Internetseite der Stadt Ratingen hingewiesen. Wer mit Termin ins Bürgerbüro kommt, wird in der Regel pünktlich bedient. Wer ohne Terminvorbuchung seine Angelegenheiten erledigen möchten – dies ist dienstags und mittwochs möglich – muss mit längeren Wartezeiten rechnen. Die Stadtverwaltung rät daher, möglichst die Online-Terminvergabe zu nutzen.
Der Umzug des Bürgerbüros ins Rathaus hat nicht nur räumliche Veränderungen mit sich gebracht: Neu ist auch ein Selbstbedienungsterminal, mit dem die Beantragung eines Personalausweises oder Reisepasses für Mitarbeiter und Antragsteller deutlich schneller und nachhaltiger vonstattengeht. Mit wenigen Klicks erfasst das neue Gerät biometrische Daten wie Fotos, Fingerabdrücke und Unterschriften. Die Bedingung ist „unkompliziert und intuitiv“, sagte Frank Meißner, kommissarischer Leiter des Bürgerbüros, unlängst bei einem Ortstermin. Ein Berührungs-Bildschirm führt durch die einzelnen Funktionen. Nachdem der Antragsteller eine Sprache bestimmt hat – neben Deutsch und Englisch stehen auch Spanisch, Französisch, Russisch und Türkisch zur Auswahl – wird ein Passfoto gemacht, das den biometrischen Anforderungen entspricht. Dafür fährt der Terminal selbstständig in die richtige Höhe und kann so von Großgewachsenen, Kindern oder Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Anschließend werden die Fingerabdrücke des linken und rechten Zeigefingers entnommen. Mit einer digitalen Unterschrift wird der Vorgang fertiggestellt, die Daten werden sofort an den Sachbearbeiter gesendet. Danach läuft alles wie gehabt: Nummer ziehen und warten, bis der Aufruf zur weiteren Bearbeitung erfolgt. Um den Bürgern die Bedienung weiter zu vereinfachen, wird neben dem Terminal ein Poster aufgehängt, auf dem die einzelnen Schritte der Beantragung ausführlich erklärt werden.
Personalausweis kann in wenigen Minuten beantragt werden
Für Meißner liegen die Vorteile auf der Hand. „Der Terminal spart Zeit, Geld und Papier“, sagte er. Die Wartezeit kann genutzt werden, um Personalausweis oder Pass in maximal fünf Minuten am Terminal zu beantragen und somit den Sachbearbeitern mehrere Arbeitsschritte abzunehmen. Die vom Terminal gelieferten Daten werden lediglich auf Übereinstimmung mit dem Antragssteller geprüft und anschließend an die Bundesdruckerei gesendet, die den Ausweis im Regelfall nach drei Wochen liefert. Geld und Zeit sparen Bürger dank der Fotofunktion. Die umständliche Suche nach einem Fotografen oder einem Fotoautomaten wird überflüssig, stattdessen kann das Foto schnell vor Ort geschossen werden.
Das Besondere: Der Service steht dem Antragsteller kostenlos zur Verfügung. „Ich habe mich oft geärgert, wenn ich für ein paar Passfotos 20 Euro zahlen musste. Am Selbstbedienungsterminal werden keine Kosten fällig, die Fotos werden aber auch nicht ausgedruckt und können dementsprechend nicht ausgehändigt werden.“ Auch für andere Zwecke, wie etwa für den Führerschein, können sie nicht genutzt werden. Sie sind ausschließlich für den beantragten Ausweis bestimmt.
Was passiert mit den gespeicherten Fotos, Unterschriften und Fingerabdrücken? „Um ihre Daten müssen sich die Bürger keine Sorgen machen“, so Meißner. Die Angaben werden über das gesicherte Datennetz abgerufen und verarbeitet und werden nach 36 Stunden automatisch gelöscht. Ratinger Bürger, die ihre Ausweise lieber konventionell beantragen möchten, steht diese Option im Rathaus weiterhin offen. „Es handelt sich bei dem Terminal um ein zeitsparendes Zusatzangebot. Natürlich funktioniert die Beantragung auch ohne Selbstbedienungsterminal mit einem Foto vom Fotografen oder aus dem Automaten“, erklärte Frank Meißner.