Eltern können mit Erstattung des Kita-Geldes rechnen
Bürgermeister wollte Geld in Infrastruktur der Einrichtungen stecken. Fraktionen lehnen das ab.
Der Ratsbeschluss wird wohl nur noch Formsache sein. Eltern können mit der Erstattung von Kita-Geldern, die während der Streikzeit bei der Stadt eingegangen sind, fest rechnen.
Der Jugendhilfeausschuss folgte jetzt einstimmig einem Antrag der Bürger Union (BU). Bürgermeister Klaus Konrad Pesch hatte den Vorschlag gemacht, das einbehaltene Geld in die Infrastruktur der Kitas zu stecken. Doch der Verwaltungschef konnte sich mit diesem Vorstoß nicht durchsetzen, nach dem gestellten Antrag der BU zeichnete sich eine Mehrheit dafür ab, die Gebühren zu erstatten. Angela Diehl, die erste stellvertretender Fraktionsvorsitzende der BU, geht davon aus, dass der Beschluss des Jugendhilfeausschusses in der Ratssitzung am Dienstag, 23. Juni, bestätigt wird. Es gebe viele Eltern, die kein Verständnis dafür hätten, für eine Nichtleistung zahlen zu müssen, so die Politikerin. Der Bitte auf unbürokratische Rückerstattung habe die Verwaltung allerdings nicht nachkommen können — und zwar aus abwicklungstechnischen Gründen. Eltern bekommen ihr Geld also nur auf Antrag zurück.
Auch die SPD hatte sich bereits weit im Vorfeld der Jugendhilfeausschusssitzung für die Erstattung der Gebühren ausgesprochen. Aus Sicht der Fraktion ist es selbstverständlich, dass „neben dem Entgelt für die Mittagsverpflegung auch die Beiträge erstattet werden“, betonte Fraktionschef Christian Wiglow. Auch die Grünen hatten sich klar positioniert: Eine wirtschaftsstarke Stadt wie Ratingen könne es sich leisten, die während des Kita-Streiks gezahlten Gebühren zu erstatten. Wiglow betonte: „Das machen viele, auch wesentliche klammere Kommunen so. Und Ratingen sollte es auch tun.“