Endlich Lösung für den Blauen See
Die Pläne für eine Umgestaltung des Geländes scheinen eine entscheidende Phase erreicht zu haben. Die Stadt soll das Areal kaufen und weiterentwickeln.
Ratingen. Was vor einigen Jahren eher im weiten Reich der Theorie verankert war, entwickelt sich mehr und mehr zum ausgewachsenen Projekt.
Und breiter kann das Bündnis im Rat kaum sein: Die Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und den Optimisten (früher Piraten) fordern Bürgermeister Klaus Konrad Pesch in einem gemeinsamen Antrag zum Handeln auf: Er soll prüfen lassen, ob die Neugestaltung des Freizeitgeländes Blauer See auch mit Hilfe von Fördermöglichkeiten des Landes umgesetzt werden kann. Ein Bebauungsplanverfahren, verbunden mit der Änderung des Flächennutzungsplans, war bereits auf den Weg gebracht worden.
Eine umfangreiche Umsetzungsstudie (ein Schwerpunkt: Umweltbildungszentrum auf dem Gelände) wurde zudem beschlossen. Die Gebäude, Wege sowie die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur am Blauen See würden immer baufälliger, es bestehe dringender Handlungsbedarf, das Gelände zu überplanen, heißt es in dem Antrag.
Ziel sei es, wieder ein attraktives Naherholungsangebot zu entwickeln, das allen Bürgern zur Verfügung steht. Auch der Neanderlandtourismus würde erheblich profitieren, betonen die Fraktionen. Wörtlich heißt es: „Die Grobplanung soll das Gelände der Bleichwiese im Zusammenhang mit dem LVR-Museum Cromford sowie die Parkplätze mit einschließen. Inhalt des Förderantrages sollte die vom Rat beschlossene Umsetzungsstudie für ein attraktives Naherholungsangebot sein. Darüber hinaus muss die bestehende Infrastruktur modernisiert und weitestgehend barrierefrei gestaltet werden.“
Zudem soll geprüft werden, ob eine Betreibergesellschaft in Form einer gGmbH (Anteilseigner Stadt Ratingen, Kreis Mettmann) für den laufenden Geschäftsbetrieb die Verantwortung übernehmen könnte. Dies bedeutet: Die Stadt könnte das Areal von der Gräflich von Spee’schen Zentralverwaltung kaufen und das Heft des Handelns in die Hand nehmen. So ist der Kern des Antrags auch zu verstehen. Es ist davon auszugehen, dass der Rat dem zustimmen wird.
Ein weiterer Aspekt: Es soll auch untersucht werden, ob die Themen Inklusion, Förderung benachteiligter Jugendlicher und Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser besetzt werden können. Es gebe sehr erfolgreiche Beispiele in NRW, die zeigen, dass der Betrieb auf einem solchen Gelände mit arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten sinnvoll verbunden werden kann.
Die bestehenden Förderprogramme des Landes NRW und der Europäischen Union bieten laut Antrag der Fraktionen diverse Anknüpfungspunkte. Zur Vorbereitung soll ein mit Förderanträgen erfahrenes Planungsbüro eingeschaltet werden. Die notwendigen Planungskosten soll die Verwaltung bis zu den Etatberatungen im Haupt- und Finanzausschuss benennen. Seit vielen Jahren gibt es intensive Bestrebungen, das einzigartige Areal attraktiver zu machen.
Auch der Kreis Mettmann scheint die aktuellen Pläne zu befürworten. Hinter den Kulissen befindet man sich im ständigen Austausch mit Stadt und Politik.