Gymnasien sprechen sich für Rückkehr zu G 9 aus
Die Schulen wollen „Qualität statt Tempo“.
Ratingen/Heiligenhaus. Änderung mit Ansage: Bereits in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und FDP auf Landesebene stand das Thema „Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren“ (G 9) mit oben auf der Tagesordnung. In dieser Woche hat die Landesregierung einen Gesetzentwurf zur Rückkehr zu G 9 auf den Weg gebracht. Nach dem Kabinettsbeschluss, der erst noch das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen muss, kann ein Gymnasium bei G 8 bleiben, wenn sich die Schulkonferenz mit Zweidrittelmehrheit plus einer Stimme dafür entscheidet.
Klar positioniert sich in dieser Sache das Lintorfer Kopernikus-Gymnasium: „Die Schulkonferenz hat sich für die Rückkehr zu G 9 ausgesprochen“, hieß es auf Anfrage. Auch wenn die Schulkonferenz sich noch nicht abschließend mit dem neuen Ansatz beschäftigt hat: Dorothea Wessel, Leiterin des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums in der Innenstadt, sieht ihre Schule klar auf dem Weg zurück zu G 9. Das werde man auch den Eltern und Schülern mitteilen, die heute zum Tag der offenen Tür kommen. „Ich erkenne derzeit keine andere Stimmung im Haus“, sagt Wessel. Zudem werde G9 der neue Regelfall — „dagegen steht eine hohe Hürde vor dem Verbleib bei G8“.
Am Bonhoeffer-Gymnasium wird sich die Schulkonferenz erst am 29. November mit dem Thema befassen. Aber auch hier ist die Richtung klar: „Kinder, die vom kommenden Schuljahr an das DBG besuchen wollen, werden neun Jahre bis zum Abitur vor sich haben“, sagt Schulleiter Uwe Florin.
Mit Sicht auf die anderen Ratinger Gymnasien meint Florin: „Es wäre angesichts bestehender Kooperationen nicht effektiv, wenn eine Schule bei G8 bleiben würde.“ Daneben verweist Florin auf einen weiteren Umstand: „Die Schulministerin hat bereits auf der Direktorenkonferenz die Devise ausgegeben, Qualität statt Tempo’.“
Am Heiligenhauser Kant-Gymnasium ist die Rückkehr zu G9 schon beschlossene Sache. Allerdings mit einer Differenzierung: „Parallel dazu wird unsere Schule die Möglichkeit einer individuellen Schulzeitverkürzung bieten“, sagte Schulleiterin Britta Berschick. köh