SPD: G9 soll ausnahmslos für alle Gymnasien gelten

In Sachen Aus für das Turboabitur will die SPD im Landtag einen radikaleren Umschwung als ihn die schwarz-gelbe Landesregierung plant.

Die SPD fordert die ausnahmslose Rückkehr zu dem Abitur nach neuen Jahren in NRW. (Symbolbild)

Foto: Daniel Bockwoldt

Düsseldorf. In Sachen Aus für das Turboabitur will die SPD im Landtag einen radikaleren Umschwung als ihn die schwarz-gelbe Landesregierung plant. Jochen Ott, bildungspolitischer Sprecher der SPD, stellte einen Gesetzentwurf seiner Partei vor, wonach die Rückkehr zu G9 generell für alle Gymnasien in NRW gelten soll.

Nach dem Plan der Landesregierung gilt zwar eine Leitentscheidung für das Abi nach neun Jahren, allerdings können die einzelnen Gymnasien per Entscheid der Schulkonferenz an G8 festhalten. Die SPD lehnt diese Wahlmöglichkeit ab und steht hier auf der Seite der Bildungsgewerkschaften GEW, VBE, Städte- und Gemeindebund, Landkreistag, Landeselternschaft und weiterer Verbände, die die „Schaffung zweier Subtypen des Gymnasiums“ ablehnen. Für Eltern und Schüler, so fordert Ott, müsse deutlich sein, dass sie an jeder Schule mit gymnasialer Oberstufe die Möglichkeit für das Abitur nach 13 Jahren haben.

Der SPD-Politiker fordert weiter, dass auch die Klassen 7,8, und 9 die Möglichkeit haben müssten, das Abitur nach der dann längeren Schuldauer abzulegen. Sonst würden gerade diejenigen Schüler nicht von der Neuregelung profitieren können, die sich in der Vergangenheit kritisch zu G8 geäußert hätten und jetzt im G8 unterrichtet werden.

Auch bei einer generellen Umstellung von G8 auf G9 könne es einzelnen Schülern ermöglicht werden, ihr Abitur nach acht Jahren auf dem Gymnasium zu machen, sagte Ott. So sehen es auch die zitierten Verbände, die in einem Brief an das Schulministerium schrieben: „Soweit die Familien besonders leistungsstarker Schüler die Ablegung des Abiturs nach acht Jahren wünschen, kann diesem Wunsch durch Einrichtung einer institutionalisierten Überholspur im neuen G9-Gymnasium entsprochen werden.“ Der Aufwand dafür liege unter dem für die dauerhafte Vorhaltung zweiter Subtypen des Gymnasiums.

Noch eine Forderung richtet Ott an die schwarz-gelbe Landesregierung: Lehrer der Primarstufe müssten so viel verdienen wie die der Sekundarstufe 1. Es gebe keinen Grund für die geringere unterschiedliche Bezahlung von monatlich im Schnitt 500 Euro, da beide eine gleiche Ausbildungsdauer hätten und im Lernprozess der Kinder auch gleichwertige Arbeit leisten.