Energie: Strom und Wärme aus Christbäumen

Abgeschmückte Weihnachtsbäume dienen der Erzeugung von Energie.

Ratingen. Sie haben mit ihren Kerzen, Kugeln und Lametta festlichen Weihnachtsglanz verbreitet, wurden von leuchtenden Kinderaugen angeblickt, dann aber „abgeschminkt“ und an den Straßenrand geworfen: die Christbäume.

Tausende werden in diesen Tagen und Wochen im Kreisgebiet abgeholt und in den meisten Fällen in Richtung Breitscheider Kreuz gekarrt. Dort steht die große Kompostieranlage, die der Kreis Mettmann gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf betreibt. „Die Tannenbäume werden aber nicht kompostiert. Sie werden zerkleinert und verbrannt“, sagt Heiner Schumeckers, Betriebsleiter der Anlage.

Verbrannt werden die Relikte des Weihnachtsfestes in Kraftwerken und dienen so der Strom- und Wärmeerzeugung. „Die Bäume haben einen guten Heizwert. Sie sind knochentrocken und brennen hervorragend — davor warnt ja auch immer die Feuerwehr“, sagt Schumeckers.

Für die Kompostierung seien Nadelgehölze generell weniger geeignet: Die Nadeln verrotten schlecht, sind im Kompost später sichtbar und außerdem erhöhen sie den Säuregehalt im Boden. Schumeckers: „Die Verbrennung ist auch politisch gewollt, weil sie CO2-neutral ist.“

Doch nicht nur ausrangierte Christbäume werden verfeuert, sondern auch ein großer Teil des in der Kompostieranlage angelieferten Holzes. Das wird zu Hackschnitzeln verarbeitet.

Hauptaufgabe bleibt aber die Kompostierung. 50 000 Tonnen Grünabfall dürfen im Jahr angeliefert und verarbeitet werden. Daraus entstehen 20 000 Tonnen Kompost, der hauptsächlich von Landwirten zur Bodenverbesserung gekauft wird.