50 Jahre Christuskirche in Ost Holpriger Start ins Gemeindeleben

Ost · Die evangelisch-freikirchliche Gemeinde am Kaiserberg feiert am Pfingstwochenende ihren 50. Geburtstag. Daniel Hönke ist erst seit einem Jahr Pastor in der Gemeinde, hat aber schon viel ins Rollen gebracht.

Daniel Hönke ist seit einem Jahr Pastor in der Christuskirche am Kaiserberg.

Foto: Achim Blazy (abz)

Erst seit einem Jahr ist Daniel Hönke Pastor in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Ratingen. Nicht viel Zeit, um 50 Jahre Gemeindegeschichte aufzuarbeiten. Und so ist die Datenlage zur Gründung der Christuskirche am Kaiserberg recht dünn. Trotzdem will Hönke mit seiner Gemeinde Geburtstag feiern.

„Corona hat viel ausgebremst“, blickt Hönke auf einen holprigen Start ins Gemeindeleben zurück. Viele Ideen ließen sich pandemiebedingt nicht umsetzen, also räumte Hönke den Keller des Gemeindehauses auf und beförderte einige Raritäten zutage. Darunter auch das erste Kreuz der Kirche. „Offenbar war man vor 50 Jahren so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass erst im letzten Moment auffiel, dass es gar kein Kreuz für den Gottesdienst gab“, stellt er fest. Also wurde scheinbar auf die Schnelle noch eines gefertigt, das aber nicht lange Bestand hatte.

Privat hingegen, hat sich für Hönke, seine Frau und die beiden Kinder alles auf wundersame Weise zusammengefügt. Ein Urlaubskontakt gab ihm den Tipp, dass im Ratinger Osten ein Pastor gesucht werden. Hönkes schauten sich in Ratingen um und fühlten sich wohl. „Wir haben auf Anhieb eine Wohnung in der Nähe der Kirche und einen Kitaplatz gefunden. Wir hatten das Gefühl: Gott hat uns hier hingestellt.“ Familie Hönke blieb. Und da es in der Vergangenheit nicht viel zu entdecken gab, blickt der Pastor nach vorn.

„Erneuerung“ hat er sich für die Gemeinde auf die Fahne geschrieben. „Ich glaube, dass die Kirche eine großartige Botschaft hat, sie aber nicht gut kommuniziert“, so Hönke. Seine Vorstellung von Gemeindearbeit: „modern, attraktiv, dem Zeitgeist entsprechend, aber ohne die Kernaufgabe aus den Augen zu verlieren.“

So gestaltet Hönke die Sonntagspredigt „kurz und knackig“, wie er selbst es beschreibt, gerne auch mal mit aktuellem Bezug. Parallel zum Sonntagsgottesdienst (10.30 Uhr) gibt es ein Kinderprogramm, für die älteren Kinder einen eigenen Gottesdienst. Anschließend sitzt die Gemeinde bei einem Kaffee noch zusammen. Das kommt vor allem bei jungen Familien gut an. Die Zahl der jungen Gemeindemitglieder sei in einem Jahr schon gestiegen, so Hönke.

Unter der Woche treffen sich kleine, interessenbasierte Gruppen. Eine Töpfergruppe ist im Angebot, eine Krabbelgruppe, Bibellesungen oder auch „Bibel und Bier.“ Für alle, die erst einmal unverbindlich schnuppern wollen, stellt sich die Gemeinde in einem Video vor. Auch die Gottesdienste können live auf Youtube verfolgt werden.

Für die Zukunft hat sich Hönke weitere Kinder- und Jugendangebote vorgenommen, das Café soll zu einem Begegnungsort umgebaut werden und auch unter der Woche öffnen, ein Winterspielplatz schwebt ihm vor und vieles mehr. „Wir wollen einen Ort bauen, an dem Menschen ihre Ideen und Potenziale entwickeln, aufblühen und sich entfalten können.“ Ein Ankerplatz eben.

Der 50. Geburtstag bietet Gelegenheit, die Gemeinde kennenzulernen und etwas über die Geschichte zu erfahren. Zur Geburtstagsgala am Samstag, 4. Juni, ab 17 Uhr haben sich auch Gründungsmitglieder angemeldet. Mit Sekt, Torte, einem roten Teppich und Musik soll gefeiert werden. Bei einer Verlosung kommt übrigens auch das eingangs erwähnte Kreuz wieder ins Spiel. Wer es etwas ungezwungener mag, kommt am Sonntag, 5. Juni, ab 10.30 Uhr vorbei. Nach dem Gottesdienst wird gegrillt, es gibt ein Programm speziell für Kinder und das Spielmobil Felix ist zu Gast.