Ratingen Folkerdey-Show im Internet
Ratingen. · Zur besten Sendezeit am Samstag, 20.15 Uhr, gibt es im Internet ein Konzert der Festival-Macher, um Künstler und Techniker zu unterstützen, die von der Absage des 14. Folkerdey-Festivals finanziell getroffen wurden.
Für die Macher des Folkerdey-Festivals am Eisenzeitlichen Gehöft war es ein schwerer Schlag, dass sie die 14. Auflage in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschieben mussten. Ursprünglich wäre es am kommenden Samstag so weit gewesen, doch die Gefahr einer Ansteckung bei mehr als 1000 Besuchern ist zu hoch, Großveranstaltungen sind bis Ende Oktober untersagt.
Doch das Orga-Team um die Gründer Thomas Gurke und Alexander Otto hatte eine Idee, wie es den zahlreichen Festival-Fans dennoch an diesem Abend Folk-Musik nahebringen kann: Zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr wird am Samstag die „Folkerdey-Show“ live im Internet gezeigt. Auf dem YouTube-Kanal des Festivals gibt es dann nicht nur Musik von der Ratinger Band „Drowsy Maggie“ und der Kölner Bluegrass-Band „The Stompin Gents“, die vorab am Eisenzeitlichen Gehöft aufgezeichnet wurden, sondern auch Einspieler und Online-Interaktionen mit den Zuschauern. Thomas Gurke und Alex Otto erinnern sich mit Helfern der ersten Stunde an die Entstehung des Festivals, mit lustigen Anekdoten aber auch manchen Schwierigkeiten.
Kommentare und Fotos
gehen live im Studio ein
Besonders freuen sie sich auf Kommentare und Fotos, die live im Studio eingehen. Singer-Songwriter Simon Sandmann, der auch live in der Show singen wird, und der selbstständige Veranstaltungstechniker Ben Biermann erzählen, was in den Kulturberufen gerade passiert. Denn für Menschen wie sie ist die „Folkerdey-Show“ gedacht. „Die Show soll vor allem auch Solidarität mit selbstständigen Künstlern und Technikern des Festivals zeigen, die vom Veranstaltungsverbot sehr hart getroffen sind“, erklärt Thomas Gurke. „Das Festival verlässt sich seit Jahren auf ein Technik-Team und einen Pool an Künstlern – jetzt möchten wir für diese Menschen auch ein verlässlicher Partner sein und sie finanziell unterstützen“, betont der Mit-Gründer. Dafür haben die Stadtwerke Ratingen und die Sparkasse HRV ihr Sponsoringversprechen aufrechterhalten. Auch der Förderverein Folkerdey steuert einen Teil seiner Rücklagen bei. „Glücklicherweise erhält das Festival dieses Jahr die erste institutionelle Kulturförderung der Stadt Ratingen, wodurch die Produktionskosten der Show gedeckt sind. Außerdem sind Freunde des Festivals und Zuschauer der Show aufgerufen, an den Förderverein Folkerdey zu spenden“, erläutert Alex Otto. Infos dazu gibt es im Netz (siehe Link).
Wichtig ist den Organisatoren des Open-Air-Festivals: „Die Show ist nicht als Ersatz für das Folkerdey gedacht, sondern soll als Akt künstlerischer Solidarität die Aufmerksamkeit auf die wachsende Unsicherheit in der Künstlerbranche lenken.“ Die Sendezeit soll maximal drei Stunden lang sein, für die technische Umsetzung ist das Jugendzentrum Lux mit seinem Leiter Johannes Maas seit Jahren ein guter und verlässlicher Partner von Folkerdey. „Dort produziert zurzeit eine Gruppe aus freien Mitarbeitern und dem Jugendrat regelmäßige Streams von hoher Qualität und mit großer medialer Reichweite“, berichtet Thomas Gurke. „Der kleine Konzertsaal ist in ein Studio umgewandelt worden und mit mehreren Kameras, Bildregie, Ton, Beleuchtung und einer leistungsfähigen Internetanbindung ausgestattet. Das Solidaritätskonzert könnte somit direkt aus dem Lux mit dem jetzt dort vorhandenen Team gestreamt werden. Die Produktionskosten des Konzerts bestreitet der Förderverein aus seinen, wenn auch geringen, Rücklagen.“ Das Folkerdey-Festival selber ist mit seiner 14. Auflage nun auf den 26. Juni 2021 terminiert.