Flüchtlingsunterkunft soll 130 Menschen aufnehmen

Der Bezirksausschuss Mitte will auch das Lux halten.

Foto: Achim Blazy

Manchmal scheint in der Stadtverwaltung sogar schon einmal zu viel gemacht zu werden — auch wenn die Lokalpolitiker das in der Regel so gar nicht glauben möchten. Einer dieser Fälle dürfte die Planung für die neue Flüchtlingsunterkunft am Krumbachskothen sein.

Im Sozialausschuss stellten die Rathaus-Vertreter nämlich vor einiger Zeit einen Entwurf vor, der dort die Unterbringung von fast 230 Personen vorsah. „Wir hatten allerdings einen Ratsbeschluss im Februar, der die Zahl auf etwa 80 Personen begrenzte“, so Gerold Fahr von der CDU.

Der Beschluss war zwar schon in derselben Sitzung mit Beschluss eines neuen Betreuungskonzeptes wieder hinfällig geworden, das maximal 150 Plätze in der neuen Unterkunft vorsah — einen gehörigen Unterschied zu der neuesten Variante stellte das aber trotzdem dar. Zumal niemand in der Stadt mehr solch große Einrichtungen wollte, es solle lieber dezentral gearbeitet werden.

Doch was diesen Punkt angeht, ruderte die Verwaltung im Bezirksausschuss Mitte kräftig zurück: Die nochmalige Erhöhung der Kapazität sei nur ein Gedankenspiel gewesen, eine Umsetzung überhaupt nicht geplant. Alles bliebe bei dem Platz für rund 130 Menschen. Im kommenden Frühjahr soll das Gebäude in Modulbauweise errichtet werden. Fahr findet nach wie vor, dass die vier Etagen viel zu hoch sind: „Damit wird das Gebäude ungefähr die Höhe der Rathaus-Nebenstelle Stadionring haben, die in der Nähe liegt. Ich halte das für städtebaulich sehr bedenklich.“

Städtebaulich höchst interessant dürfte es dagegen demnächst im Bereich Kirchgasse/Turmstraße werden, dem sich Bürger Union und CDU in seltener Einmütigkeit mit einem gemeinsamen Antrag angenommen haben.

„Wir müssen den Bereich als ganze Einheit sehen — und deshalb gehört auch das Jugendzentrum Lux dazu“, erklärte Fahr und fand mit Unterstützung der Bürger Union eine griffige Formulierung für das Jugendzentrum Lux, dessen Bestand vor einigen Monaten in den Fokus geraten war: „An diesem Standort gibt es nichts zu rütteln, es stellt sich nur die Frage, ob wir einen Neubau dort in die Wege leiten können.“

Und so beauftragte der Bezirksausschuss die Verwaltung mehrheitlich, mit der katholischen Kirche als Eigentümerin Gespräche über eine Umgestaltung des Platzes in die Wege zu leiten — allerdings völlig ergebnisoffen.

Am Ende könne ein Lux-Neubau ebenso stehen wie eine Sanierung des Gebäudes. „Wichtig ist nur, dass das Lux an diesem Standort bleibt und der Betrieb während der Maßnahmen weiter geht“, so Bürger Union und CDU. Am Ende könnte durchaus als Ergebnis stehen, dass die Stadt das Lux kauft.