Gebühren: Stadt will mehr Parkautomaten
Nur noch eine Stunde freies Parken mit der Scheibe. Gebühren sollen angehoben werden.
Ratingen. Für Autofahrer, die in der Innenstadt parken wollen, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: Die flächendeckende Einführung von Parkscheinautomaten ist vom Tisch. Die Schlechte: Das freie Parken mit Parkscheibe wird von zwei auf eine Stunde halbiert, außerdem werden bisher freie Parkplätze gebührenpflichtig.
Mit ihrer aktuellen Drucksache zur „Parkraumbewirtschaftung“ will die Verwaltung nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle für den städtischen Haushalt anzapfen, sondern auch die „knappe Ressource Parkraum“ besser auf viele Nutzer verteilen.
Wer nicht in eines der Parkhäuser fahren will, konnte seinen Wagen bisher zwei Stunden kostenlos an vielen Straßen mit Parkscheibenregelung abstellen. Daneben gab es unter der Stadthalle, an der Hans-Böckler-Straße, am Stadttheater sowie an der Werdener Straße günstig Parkplätze gegen Gebühr. An der Stadthalle kosteten bislang jede angefangenen 20 Minuten 25 Cent, die maximale Tagesgebühr betrug 1,50 Euro.
Damit soll jetzt Schluss sein. Geplant ist eine Gebühr von 50 Cent je angefangene 30 Minuten, wobei die erste Stunde frei bleibt. Gezahlt werden muss montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 15 Uhr. Die Parkplätze können auch für sechs Euro als Tagesparkplätze genutzt werden. 20 Prozent der Stadthallen-Stellplätze sollen gekennzeichnet und für Dauerparker freigegeben werden — Monatsgebühr: 44 Euro.
An Straßen mit Parkscheibenregelung kann auch künftig kostenfrei geparkt werden, allerdings nur noch eine Stunde lang. Ausnahmen: der Parkplatz an der Musikschule (Poststraße) und an der Werdener Straße vor dem Friedhof. Beide Plätze werden gebührenpflichtig — je halbe Stunde 50 Cent, maximale Parkzeit zwei Stunden. Aber auch hier soll die erste Stunde kostenfrei bleiben.
Die Verwaltung rechnet mit 88 000 Euro zusätzlichen Einnahmen pro Jahr. Denen stehen gut 40 000 Euro für Wartung, Leerung und Münzzählung gegenüber. Außerdem müssten einmalig für 16 neue Parkscheinautomaten und so genannte Entleerungswagen 77 000 Euro ausgegeben werden.
Die Verwaltung will dann „sorgfältig beobachten“, wie die neuen Parkgebühren bei Autofahrern, Anwohnern und beim Einzelhandel ankommen — bevor über eine „mögliche Erweiterung“ der Parkbewirtschaftung entschieden wird.